Was beim ersten Versuch Anfang August noch misslang, ist nun geglückt: Der Mars-Rover Perseverance hat erstmals eine Probe aus Mars-Gestein entnommen und sicher verstaut. "Ich hab"s", bestätigte die US-Raumfahrtbehörde am Sonntag im Namen des sechsrädrigen Gefährts auf Twitter die geglückte Prozedur. Dazu postete die NASA ein Bild, das ein Stück Gestein in einem runden Behälter zeigt, der mit dem Bohrer des Roboters verbunden ist.

Perseverance hatte bereits am 2. September einen kleinen Felsen auf der Oberfläche des Mars angebohrt. Aufgrund schlechter Lichtverhältnisse konnten die Ingenieure im Kontrollzentrum in Südkalifornien aber zunächst nicht erkennen, ob sich die Probe wirklich in dem Entnahmeröhrchen befand. Neue Fotos in besserem Licht zeigen nun, dass die Bohrung erfolgreich war.

Erfolgreiche Bohrung: Die Aufnahme zeigt das Loch, das Perseverance in einem Marsfelsen hinterlassen hat.
Foto: NASA/JPL-Caltech

30 Proben sollen gesammelt werden

Ziel der Perseverance-Mission ist es, nach Spuren von mikrobischen Leben zu suchen, die möglicherweise in alten Seeablagerungen erhalten geblieben sind. Die Wissenschafter erhoffen sich außerdem ein besseres Verständnis der geologischen Verhältnisse auf dem Mars. Geplant ist, im Verlauf mehrerer Jahre insgesamt etwa 30 Proben zu sammeln, von denen einige zurück zur Erde geschickt werden sollen.

Der etwa Geländewagen-große Rover Perseverance war im Februar im Jezero-Krater auf dem Mars gelandet. Wissenschafter vermuten, dass dort vor rund 3,5 Milliarden Jahren ein tiefer See war, der sich im Laufe der Zeit mehrmals leerte und wieder füllte und geeignete Bedingungen für organisches Leben bot.

Das Gestein ist innerhalb des Bohrkopfes deutlich erkennbar.
Foto: NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS

Rückholmission in einigen Jahren

Bis die Wissenschafter die Proben selbst analysieren können, wird es allerdings noch Jahre dauern: Erst in den 2030er Jahren plant die Nasa gemeinsam mit der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa eine Mission, um die Proben auf die Erde zurückzuholen. Dort sollen sie auf ihre chemische und mineralische Zusammensetzung hin untersucht werden um herauszufinden, ob das Gestein vulkanischen Ursprungs ist oder es sich um Sedimentgestein handelt. (red, APA, 6.9.2021)