Zum Schulbeginn sprechen sich 57 Prozent für eine Impfpflicht des Lehrpersonals aus.

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Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Unique research befürwortet die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung eine Impfpflicht bei Lehrern. 35 Prozent der Befragten stimmten einer solchen "sehr zu", 22 Prozent waren "eher" dafür, ergab die Umfrage, die im Auftrag von "profil" durchgeführt und deren Ergebnisse am Samstag per Aussendung veröffentlicht wurden. Demgegenüber äußerten sich 26 Prozent klar und zehn Prozent "eher" ablehnend. Sieben Prozent machten dazu keine Angabe.

Groß sind laut Befragung auch die Sorgen vor einem Anstieg des Infektionsgeschehens zu Schulbeginn: 64 Prozent der Befragten sind "sehr" oder "eher" in Sorge, dass die Corona-Zahlen mit dem Schulstart stark ansteigen werden. Rund ein Drittel äußerte diesbezüglich hingegen keine Sorgen. Befragt wurden insgesamt 500 Personen, die Schwankungsbreite beträgt plus/minus 4,4 Prozent.

Faßmann gegen Impfpflicht

Niederösterreich ist bisher das einzige Bundesland, das von neu angestellten Lehrern eine Impfung verlangt. Von einer bundesweit geregelten Impfpflicht für Lehrer will Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) weiterhin absehen. Wie viele Lehrer in Österreich geimpft beziehungsweise ungeimpft sind, ist derzeit unbekannt. Kommende Woche soll es eine Prozentzahl zur Lehrerdurchimpfung geben, sagte Faßmann dem STANDARD.

Am Samstag rief der Bildungsminister in einem gemeinsamen Brief mit Familienbund, Kinderfreunden, dem Hauptverband katholischer Elternvereine und dem Katholischen Familienverband zur Impfung auf. "Wir können unsere Kinder – insbesondere jene unter 12 Jahren – in der aktuellen Phase der Pandemie unterstützen, indem wir Erwachsene das Angebot einer Corona-Schutzimpfung wahrnehmen", heißt es in dem Schreiben.

Die Impfung stelle den wichtigsten Schutz vor Corona und einen sicheren Schulbetrieb dar. "Je mehr Menschen geimpft sind, desto besser ist der Schutz, desto größer auch unsere soziale 'Freiheit'", betonen die Verfasser. In allen Bundesländern gebe es niederschwellige Impfangebote, die auch ohne Voranmeldung in Anspruch genommen werden könnten. "Wir alle, die wir einen Beitrag zum Schutz unserer Kinder und Jugendlichen leisten können, sollten das im Rahmen unserer Möglichkeiten tun. Für die meisten von uns ist eine Impfung eine Möglichkeit." (red, APA, 4.9.2021)