Der Komodowaran in Indonesien ist "stark gefährdet".

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Marseille – Die größte lebende Echse der Welt, der Komodowaran in Indonesien, ist stärker bedroht als bisher gedacht. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft ihn auf ihrer Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten seit Samstag als "stark gefährdet" ein. Damit rückt er auf der Skala des Aussterbens eine Stufe höher. Insgesamt sind auf der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten nun fast 140.000 Arten, von denen fast 40.000 vom Aussterben bedroht sind.

Die IUCN ordnet untersuchte Arten in acht Kategorien ein, von "ungenügender Datengrundlage" bis "ausgestorben". "Stark gefährdet" ist Stufe 5.

Lebensraum wird kleiner

Dem Komodowaran setzt nach IUCN-Angaben der Klimawandel zu. Durch steigende Meeresspiegel verschwinde in den nächsten 45 Jahren wohl ein Drittel seines Lebensraums: Die bis zu drei Meter langen Allesfresser leben sein Millionen Jahren im Osten Indonesiens, im Komodo-Nationalpark und auf der angrenzenden Insel Flores. Es gibt nach Schätzungen noch rund 6.000 Tiere.

Bessere Nachrichten hat die IUCN bei den Thunfischen: Die Bestände von vier der sieben populärsten Thunfischarten haben sich nach Jahrzehnten mit Schutzmaßnahmen erholt. Fischfangquoten und konsequente Maßnahmen gegen illegale Fischerei zeigten Wirkung.

Die IUCN schätzt zum Beispiel, dass die Zahl der aus dem Mittelmeer stammenden Blauflossen-Thunfische (Thunnus thynnus) innerhalb der vergangenen vier Jahrzehnte um 22 Prozent gestiegen ist. Diese Art war bisher als "stark gefährdet" gelistet, verbesserte sich aber gleich um drei Stufen. Sie gilt jetzt gar nicht mehr als gefährdet.

Das gilt auch für den Weißen Thun (Thunnus alalunga) und den Gelbflossen-Thun (Thunnus albacares), die sich um eine Stufe verbesserten. Leicht erholt hat sich auch der Bestand des nach wie vor stark gefährdeten Südlichen Blauflossen-Thunfischs (Thunnus maccoyii), der von Kategorie 6 auf 5 gestuft wurde.

Die IUCN setzt sich für Natur- und Artenschutz ein. Sie hat mehr als 1.300 Mitglieder, darunter Ministerien, Bundesämter, Naturschutzverbände und Forschungsinstitute. Die IUCN hält zur Zeit in Marseille ihren Artenschutzkongress ab. (APA, dpa, 5.9.2021)