Straßensperre auf der Zufahrtsstraße nach Cetinje.

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Podgorica – In Montenegro wird am Sonntag das neue lokale Oberhaupt der serbisch-orthodoxen Kirche, der Metropolit Joanikije, in sein Amt eingeführt. Die Zeremonie in der historischen Hauptstadt Cetinje ist von schweren Spannungen überschattet. Anhänger der montenegrinischen Unabhängigkeit haben massive Proteste angekündigt. Ihnen will sich auch Staatspräsident Milo Djukanovic anschließen.

Dutzende Anhänger der Unabhängigkeit Montenegros blockierten am Samstagnachmittag die Zufahrtsstraße nach Cetinje. Die Demonstranten türmten Autoreifen auf und legten Steinblöcke auf die Straße, wie das Nachrichtenportal "vijesti.me" berichtete.

Den Berichten zufolge wollen sie verhindern, dass Joanikije und der aus Belgrad angereiste Patriarch der serbisch-orthodoxen Kirche, Porfirije, nach Cetinje kommen. Die Zeremonie im Kloster der historischen Hauptstadt bewerten sie als Machtdemonstration des pro-serbischen Lagers in Montenegro.

Die Spitze der serbisch-orthodoxen Kirche, die in Serbien residiert, bemühte sich im Vorfeld um eine Entspannung der Lage. So ist die Zeremonie mit geladenen Gästen auf das Innere des Klosters beschränkt. Auf einen öffentlichen Gottesdienst vor dem Kloster verzichtete man. Montenegro wurde unter der Führung von Djukanovic 2006 wieder unabhängig. (APA, dpa, 4.9.2021)