Bekannt wurde Rezo mit seinem Video "Die Zerstörung der CDU", mit dem er nicht nur in Deutschland gehörig Wellen produziert hat.

Foto: Rezo

Verfassungswidrige Gesetze, Versagen bei der Klimakrise und noch einige andere schwere Anschuldigungen hat sich der Youtuber Rezo für den zweiten Teil seines "Zerstörung"-Video aufgehoben. Wie immer gut recherchiert und bildhaft vorgetragen. Überraschenderweise endet der junge Mann diesmal jedoch mit einem Appell an "die Älteren". Der Grund dafür ist die bevorstehende deutsche Bundestagswahl, bei der die politischen Weichen für die nächsten Jahre gelegt werden.

Klima geht uns alle an

Erst vor rund zwei Wochen erschien ein Video mit dem Titel "Zerstörung Teil 1: Inkompetenz". In diesem griff Rezo, der schon seit längerer Zeit mit seinen Videos für Aufsehen in Deutschland sorgte, vor allem den Kanzlerkandidaten Armin Laschet an und dessen "Respektlosigkeiten und klaren Unwahrheiten der Bevölkerung gegenüber". Am Freitag veröffentlichte der junge Videoschaffende den zweiten Teil dieser Reihe mit dem Untertitel "Klima-Katastrophe". Ein Rundumschlag gegen die Klima-Politik in Deutschland.

"Stellt euch vor, die Hälfte von Deutschland würde einfach verbrennen," ist eines der ersten Beispiele, die Rezo im Zusammenhang mit den steigenden Waldbränden auf der Welt erwähnt. Bei einem Waldbrand in Australien vor rund anderthalb Jahren, sei eben eine eben solch große Fläche von den Flammen überrannt worden und rund 500.000 Tiere seien dabei ebenfalls ums Leben gekommen.

Renzo

Kritik an Politik

Im Gegensatz zu vielen anderen Diskussionen über den Klimawandel nennt der Youtuber ein erschreckendes Beispiel nach dem anderen. Weitere Beispiele sind etwa die Gletscherschmelze oder die Dürren, die uns notwendige Ernten kosten. Wissend, wie trotz dieser Geschehnisse für viele Menschen der Klimawandel weit weg scheint, nennt er dann auch Beispiele, die Deutschland direkt betreffen. Etwa die Überschwemmungen in Mitteleuropa in diesem Jahr und die steigenden Flüchtlingszahlen. "Man geht davon aus, dass in den nächsten Jahrzehnten hunderte Millionen Flüchtlinge aufgrund des Klimawandels ihre Heimat verlassen müssen." Das würde die ganze Welt betreffen, so Rezo.

Schwierig sei laut Rezo die Einstellung vieler heimischer Politiker, die sich gegen die wissenschaftlichen Beweise der Klimaerwärmung stemmen würden. So wird etwa Nicola Beer von der FDP zitiert, die in einem Tweet schreibt: "Angstwahlkampf. Und angebliches Auftreten von mehr Extremwetterereignissen ist #fakenews." Die Frau ist unter anderem Vizepräsidentin des EU-Parlaments. Ähnliche Beispiele findet der Youtuber viele, speziell aus dem Lager der AfD. Aber auch die CDU-nahe Werteunion Bayern sei bei den Klimaleugnern laut Rezo ganz vorne dabei. Diese würden Klimaforschung regelmäßig in Frage stellen, etwa mit Meldungen wie: "Die Sonne steuert das Klima, nicht das CO2."

Bei der aktuellen Regierung aus SPD und CDU weist er darauf hin, dass das aktuelle Klimapaket nicht deshalb eine Änderung erfahren hat, weil Experten es für mangelhaft eingestuft hatten, sondern weil das Bundesverfassungsgericht es ablehnte. Die Begründung zitiert er: "Das Klimapaket ist mit unseren Grundrechten unvereinbar".

Bundestagswahl

An weiteren Beispielen fehlt es dem jungen Mann nicht, der gewohnt emotional im Video auftritt. Er wolle mit dem Video erneut für ein stärkeres Bewusstsein gewissen Themen gegenüber sorgen. Die anstehende Bundestagswahl in Deutschland habe auch nicht nur zufällig mit dem veröffentlichten Zeitpunkt der Videos zu tun, gibt er zu. Man müsse jetzt die "Notbremse" ziehen, um die junge Generation zu schützen, die wohl am meisten mit den Konsequenzen unseres heutigen Tuns konfrontiert sein wird.

Deshalb beendet der junge Mann das Video diesmal mit einem Appell: "Denn ihr, also die Älteren, entscheidet. Die über 60-Jährigen haben mehr Wahlmacht, als alle unter 40. Ein Teil der Rentner entscheidet mehr über die Zukunft, als alle Menschen unter 30 Jahren. Ihr entscheidet über die Zukunft der jungen Generationen. Das sind dieselben Generationen, die während der Corona-Krise ihre Freiheiten für die Älteren eingeschränkt haben."

Und dann schließt er mit den Worten: "Ihr habt die Zukunft der jungen Leute in der Hand. Und ohne euch können wir das nicht schaffen." (aam, 5.9.2021)