Die Aufräumarbeiten in den USA gehen weiter.

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Baton Rouge – Nach dem verheerenden Hurrikan Ida versuchen Taucher die Ursache eines kilometerlangen mutmaßlichen Ölteppichs in Küstengewässern etwa drei Kilometer vor Port Fourchon im US-Staat Louisiana aufzuspüren. Port Fourchon ist eine Drehscheibe der Öl-und Gasproduktion in den USA. Ein Sprecher der US-Küstenwache sagte am Samstag, das Öl-und Gasunternehmen Talos Energy habe das Unternehmen Clean Gulf Associates damit beauftragt, den Ursprung des Ölteppichs zu finden.

Die Präventionsabteilung der Marine Safety Unit der Küstenwache beobachte zur Zeit Satellitenbilder, um das Ausmaß des Ölteppichs festzustellen. Clean Gulf Associates habe Skimmer und Absperrungen in dem Gebiet installiert, um Umweltschäden zu mindern. Sobald der Ursprung des Ölteppichs gefunden sei, werde die Küstenwache mit anderen Partnern einen Plan zur Begrenzung der Auswirkungen erarbeiten.

Ausläufer im Norden

Ida war am vergangenen Sonntag als Hurrikan der Stärke vier (von fünf) südwestlich von New Orleans auf die Küste getroffen und hatte massive Schäden angerichtet. Dann schwächte sich der Sturm über Land ab und zog nach Nordosten weiter. Dort kam es in der Metropole New York und in mehreren Bundesstaaten zu heftigen Regenfällen und katastrophalen Überschwemmungen. Mindestens 48 Menschen starben, die weitaus meisten davon in New Jersey sowie der Stadt New York und deren Umland.

US-Präsident Joe Biden will in der kommenden Woche im Nordosten der USA die Katastrophengebiete besuchen, in denen Ausläufer des Hurrikans "Ida" gewütet hatten. Das Weiße Haus teilte am Samstag mit, Biden werde am Dienstag Manville im Bundesstaat New Jersey und den Bezirk Queens in New York besuchen, um sich dort ein Bild von den Sturmschäden zu machen.

Ohne Strom

In Louisiana und dem benachbarten Bundesstaat Mississippi war Biden am Freitag zu Besuch. Dort waren infolge des Hurrikans mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben des Weißen Hauses hatten zuletzt 800.000 Haushalte in der Katastrophenregion noch immer keinen Strom.

Nach fast einer Woche ohne Strom kommen die Bewohner in den von Hurrikan Ida betroffenen Regionen des US-Bundesstaats Louisiana auch kaum noch an Treibstoff für ihre Notstromaggregate. Mehr als zwei Drittel der Tankstellen in den Großstädten New Orleans und Baton Rouge konnten laut der Preisvergleichsseite GasBuddy.com am Freitag keinen Kraftstoff verkaufen. Das liege weniger daran, dass sie selbst nicht beliefert würden, sagte Patrick De Haan, Erdölexperte bei GasBuddy. "Es gibt viele Tankstellen, die viel Benzin haben, aber ihre Zapfsäulen nicht betreiben können, weil sie selbst keinen Strom haben."

Biden hat den Opfern Idas bei seinem Besuch im Süden der USA Unterstützung zugesagt. "Ich weiß, dass Sie leiden", sagte Biden am Freitag in LaPlace in Louisiana. "Ich möchte, dass Sie wissen: Wir werden für Sie da sein." Er warnte die Amerikaner, dass solche katastrophalen Stürme im Zuge der Klimaerwärmung heftiger und häufiger werden. (red, APA, 5.9.2021)