Franco Foda steht nach der Euro wieder in der Kritik.

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Im Fußball geht es bekanntlich schnell, aber so schnell muss es auch wieder nicht sein. Österreichs Nationalteam, Ende Juni bei der EM im Achtelfinale glorreich an Italien gescheitert, hat es geschafft, in nur zwei Partien den gesamten Kredit zu verspielen. Ihm wurde die Liebe entzogen. Bei allem Respekt vor Israel, aber gegen die Nummer 81 der Welt fünf Gegentore zu kassieren, ist fast schon genial. Teamchef Franco Foda, nach der EM zumindest teilweise rehabilitiert, ist offenbar in alte Muster verfallen. Er irritiert mit personellen und taktischen Entscheidungen.

Die umstrittene WM 2022 in Katar könnte durchaus ohne Österreich stattfinden. Es wäre ja prinzipiell ehrenwert, die geschmacklose Veranstaltung zu boykottieren, aber halt ein bisserl anders. Nicht durch Leistungen wie in der Schülerliga. Da der Fußball schnelllebig ist, geht es am Dienstag bereits weiter, Foda sagt vor dem Spiel in Wien gegen Schottland, was er vor der Israel-Partie gesagt hat: "Wir müssen gewinnen."

Weit spannender ist, wer Mitte Oktober die Wahl zum neuen Präsidenten des Fußballbundes ÖFB gewinnt. Und wie der neue Mann die Causa Foda sieht. In diesem Land ist bekanntlich alles ein Politikum. Sebastian Kurz dürfte am größten Sportverband nicht gänzlich uninteressiert sein. Wobei der Kanzler mit der Beantwortung der Teamchef-Frage überfordert wäre, schließlich ist der Ball rund und nicht türkis. (Christian Hackl, 5.9.2021)