Der Osten Österreichs startet heute, Montag (6. September) in das neue Wintersemester, die restlichen Bundesländer folgen in einer Woche.

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Von klein bis groß, von Ost nach West – die Reihenfolge, in der am Montag in das neue Bildungssemester gestartet wird, ist jedenfalls fix. Unter welchen Rahmenbedingungen Kindergarten-, Schul- wie Unibetrieb wiederaufgenommen werden, unterliegt hingegen zahlreichen Unbekannten.

Frage: Was gilt im Kindergarten?

Antwort: Ab Montag gilt für alle, die im Kindergarten arbeiten, eine Impf- beziehungsweise Testpflicht. Dafür können drei Antigentests pro Woche gebracht werden, ab 1. Oktober muss alle sieben Tage ein PCR-Test vorgelegt werden. Wer den Kindergarten nur zum Bringen und Abholen des Nachwuchses betritt, braucht nur die Maske mit. Alle anderen externen Personen benötigen zusätzlich einen 3G-Nachweis.

Frage: Worauf muss ich mein Schulkind vorbereiten? Kann ich meine Erstklässlerin begleiten?

Antwort: In den ersten drei Wochen "Sicherheitsphase" muss jedes Kind zweimal pro Woche "nasenbohren" (Antigentest im vorderen Nasenbereich) und einmal spülen (PCR-Test) – unabhängig davon, ob es geimpft ist oder nicht. Wien geht einen Sonderweg: Hier kommen vor allem PCR-Tests zum Einsatz. Zuletzt gab es da Aufregung, weil Kinder bereits am ersten Schultag das PCR-Ergebnis dabeihaben müssen. Das Ergebnis wird wieder im "Ninja-Pass" eingeklebt und gilt u. a. als Eintrittskarte für Lokale. Sollte der Pass verlorengegangen sein: Es gibt einen neuen. Und wer seinem Taferlklassler am ersten Schultag beistehen will, darf das auch tun: mit 3G-Nachweis und Maske!

Frage: Wie geht es danach weiter?

Antwort: Die Regeln für die drei Risikoszenarien reichen von maskenlos und ungetestet bis zu drei Tests pro Woche für ungeimpfte Kinder. Stufe zwei bringt Mund-Nasen-Schutz auf dem Gang, Stufe drei verpflichtet alle in der Oberstufe auch in der Klasse zum MNS. Wenn es hart kommt, werden aber auch heuer einzelne Klassen oder Schulen schließen. Wer bei Auftreten eines Corona-Falls in Quarantäne muss, entscheiden die regionalen Gesundheitsbehörden. Geimpfte Schulkinder sollen als K(ontaktperson)2 geführt werden, wenn es in der Klasse nicht mehr als ein positives Testergebnis gibt. Heißt: Sie können weiter die Schule besuchen.

Frage: Was ist mit den Lehrkräften?

Antwort: Drei Wochen lang müssen auch sie dreimal pro Woche testen. Für Geimpfte reicht ein Antigentest, alle anderen müssen sich einmal pro Woche einen PCR-Test organisieren. Die Kontrolle soll "stichprobenartig" erfolgen. Danach folgen die Regeln jenen für Schüler.

Frage: Wie steht es um die Impfquote bei den Jungen?

Antwort: In der Alterskohorte der 15- bis 24-Jährigen liegt sie bei 15,24 Prozent zumindest teilweise Geimpften. In der Gruppe der 12- bis 15-Jährigen haben knapp über fünf Prozent zumindest die erste Teilimpfung erhalten.Für unter 12-Jährige wurde in Europa bislang noch kein Impfstoff freigegeben. Die Schule arbeite mit den jeweiligen Impfbehörden zusammen, sagt Bildungsminister Heinz Faßmann zum Schultstart im Ö1-Morgenjournal. So stelle man etwa Parkplätze für Impfbusse zur Verfügung. Faßmann spielt allerdings den Ball zurück und fordert Solidarität von der älteren Bevölkerung ein: Das Impfen sei "extrem wichtig", aber: "Ich muss die Debatte auch ein wenig weg von der Schule bringen. Vielleicht noch wichtiger wäre es, wenn sich die über 55-Jährigen geschlossen impfen lassen würden, denn dadurch würden wir die Risikosituation in der Gesellschaft massiv verändern". Die Kinder und Jugendlichen hätten in den vergangenen 18 Monaten auf viel verzichtet und sich selbst solidarisch gezeigt. "Ein Gegenzug wäre notwendig."

Frage: Vom richtigen Uni-Leben habe ich noch fast nichts mitbekommen. Wird das heuer anders?

Antwort: Kommt ganz darauf an, wo das Studium absolviert wird. Die Rektorate können hier ganz autonom über passende Regeln entscheiden. Von 1G bis 3G ist laut Experten dabei vieles möglich. Jede weitere Einschränkung muss allerdings gut begründet werden. Zuletzt haben etwa die Medizin-Unis Innsbruck und Wien eine Impfpflicht für den klinischen Bereich beschlossen. Erklärtes Ziel des Bildungsministeriums ist jedenfalls: Distanzlehre soll heuer die Ausnahme sein! (Karin Riss, red, 6.9.2021)