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Olga Safronowa durfte nicht bei Olympia starten.

Foto: Reuters/TT News Agency/Rosvall

Warschau – Nach der Leichtathletin Kristina Timanowskaja hat eine weitere Sportlerin aus dem Olympia-Kader von Belarus in Polen Schutz gefunden. Die Dressurreiterin Olga Safronowa habe in Polen ein humanitäres Visum erhalten, berichtete die Nachrichtenagentur PAP am Sonntag unter Berufung auf den Anwalt der Sportlerin.

Den Angaben zufolge gehörte Safronowa dem Olympia-Team ihres Landes für die Spiele in Tokio an, wurde aber vor dem Start ausgeschlossen, da eines ihrer Pferde unter Doping-Verdacht geriet. Daraufhin soll sich die Dressurreiterin kritisch über den Sportverband und den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko geäußert haben.

Dopingvorwürfe haltlos

Während eines Aufenthaltes in Polen habe sie das Pferd untersuchen lassen – dort hätten sich die Dopingvorwürfe nach Angaben ihres Anwaltes als haltlos erwiesen. Safronowa habe sich aber nach ihrer Kritik auf einer Liste von "Volksverrätern" wiedergefunden. Mithilfe einer reitsportbegeisterten polnischen Parlamentsabgeordneten habe sie sich erfolgreich um Schutz in Polen bemüht. Sie hoffe nun, für dieses Land antreten zu können.

Die Sprinterin Timanowskaja war Anfang August nach Polen geflohen. Sie sollte nach eigenen Angaben nach einem Konflikt mit Sportfunktionären bei den Olympischen Spielen in Tokio gegen ihren Willen in ihr Heimatland zurückgebracht werden, das von Präsident Lukaschenko autoritär regiert wird. Sie hatte sich dann an die japanische Polizei und das Internationale Olympische Komitee gewendet.

Nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl am 9. August 2020 war es in der Ex-Sowjetrepublik zu Massendemonstrationen gegen Lukaschenko gekommen. Von dem massiven Vorgehen der Regierung gegen Oppositionelle und Andersdenkende waren auch Sportler betroffen. (APA/dpa, 5.9.2021)