Als "wenig erfreulich" wurde die Entwicklung der Besucherzahlen im Kunsthaus Graz bezeichnet.

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Graz – Der steirische Landesrechnungshof (LRH) hat nach einer Überprüfung des Grazer Kunsthauses die Entwicklung der Besucherzahlen sowie die Ausgabe von zu vielen Freikarten kritisiert. In dem am Dienstag veröffentlichten Bericht wurde angemerkt, dass die Errichtung des Museumsbaus mit 38,43 Millionen Euro um ein Drittel teurer war als geplant. Dem Land Steiermark sei daraus allerdings kein Nachteil erwachsen, da dessen Beitrag mit 14,53 Millionen Euro gedeckelt war, hieß es.

Intransparente" Drittel-Beteiligung des Bundes

Das Kunsthaus, das 2003 eröffnet wurde, wurde von der Stadt Graz, dem Land Steiermark und indirekt auch vom Bund finanziert. Der Bericht kritisierte dabei die "intransparente" Drittelbeteiligung des Bundes, die vorerst über eine Beteiligungsveräußerung am Flughafen Graz zwischen Bund und Land und dann in Form einer stillen Beteiligung zwischen dem Land und der Kunsthaus AG erfolgte. Diese Transaktion kostete das Land 150.000 Euro, so der LRH-Bericht unter der Leitung von Heinz Drobesch.

Als "wenig erfreulich" wurde die Entwicklung der Besucherzahlen bezeichnet. Diese waren von 2003 bis 2012 rückläufig. Ab 2013 seien zwar Bemühungen um "eine Trendwende" gelaufen, diese sei aber überwiegend durch freie Eintritte gelaufen. Nahezu die Hälfte der Besucher sei laut Bericht gratis ins Kunsthaus gegangen. Der LRH empfahl daher, die Ausgabe der Freikarten zu reduzieren. Die Neustrukturierung des Kunsthauses 2020 wurde als "ein gut strukturiertes und zweckmäßiges Vorgehen" gewürdigt. (APA, 7.9.2021)