Der Pianist Markus Schirmer leitet die Arsonore.

Foto: Christian Jungwirth

Fast ein halbes Jahrhundert lang stand der Name "Eggenberger Schlosskonzerte" für feine Kammermusikabende in illustrem barockem Ambiente – in jenem namensgebenden Palast, der seit 2010, so wie schon seit längerem das historische Zentrum von Graz, zum Unesco-Welterbe gehört.

Nun geht die Konzertreihe heuer bereits zum sechsten Mal unter dem neuen Namen "Arsonore" und unter der künstlerischen Leitung von Pianist Markus Schirmer über die Bühne. Das "Internationale Musikfest der Überraschungen" – so der selbstgewählte Beiname – möchte sich definitiv nicht mit der Anbetung der Tradition oder – wie es Gustav Mahler zuspitzte – der Asche begnügen, sondern das Feuer enthusiastisch in die Gegenwart weitertragen.

In der Ausgabe von 2021 geschieht dies programmatisch unter dem Motto "Rebellion & Revolution". Arrivierte Künstlerinnen und Künstler treffen auf junge Talente, unter anderem auf Studierende der Kunstuniversität Graz, und bieten ein dichtes Programm mit Musik und Literatur mit Werken von der Klassik bis in die Gegenwart.

Populäres und Vergessenes

Darunter befindet sich einerseits Populäres wie Chopins Revolutionsetüde und andererseits Vergessenes wie jenes Streichsextett, das Louis Spohr 1848 "zur Zeit der glorreichen Volksrevolution zur Wiederentdeckung der Freiheit, Einheit und Größe Deutschlands" schrieb.

Hintergrundinformationen sind vor den Konzerten jeweils vom "g’scheiten Professor" (Originalbeschreibung des Festivals) aka Harald Haslmayr zu erfahren, während der künstlerische Leiter Schirmer sein Programm wie folgt zusammenfasst: "ein flammendes Plädoyer für musikalische und literarische Offenheit ohne politisch auferlegte Zwänge; ein Befreiungsschlag der Kunst quer durch die Jahrhunderte. Und ein Sieg für die Menschlichkeit, in Töne und Worte gegossen."

Und Kammermusik vom Feinsten ist all das natürlich auch immer noch. (daen, 8.9.2021)