Jurtschitsch Hetschepetsch, 2019, um € 12,95
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Foto: Hersteller

Mit Rosé ist das hierzulande so eine Sache: Entweder er wird verschmäht oder gehypt – getrunken wird er kaum. Das mag daran liegen, dass er von vielen Winzern stiefmütterlich behandelt wird – außer im Schilcherland, wo man ihn als folkloristisches Aushängeschild hätschelt.

Oft entsteht Rosé als Nebenprodukt der Rotweinerzeugung: Rote Trauben werden durch ihr Eigengewicht gequetscht, ein Teil des abrinnenden Saftes vergoren – dem fertigen Rosé fehlt es dann oft an Substanz. Deutlich interessanter ist direkt gepresster Rosé. Hierbei werden die Trauben gemeinsam mit den Schalen eingemaischt, der Most abgepresst und vergoren. Stefanie und Alwin Jurtschitsch haben sich für eine ganz andere Methode entschieden, um ihm den nötigen Biss mitzugeben: Sie assemblieren rote und weiße Rebsorten – was bei rosa Sprudel gerne gemacht wird, bei Stillweinen in der EU aber nicht erlaubt ist. So darf er sich nicht Rosé nennen, sondern ist eben schlicht rosaroter Wein. Das kratzt jedoch niemanden, weil er fantastisch schmeckt. Sieben Monate wird er im Holzfass auf der Vollhefe gelagert und dann ungeschönt und unfiltriert abgefüllt. (Christina Fieber, 28.9.2021)