Manche Skeptiker fürchten sich vor der Corona-Impfung und greifen lieber zu Pferdeentwurmungsmitteln.

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Deutschland ruft soeben eine "Woche des Impfens" aus. Hierzulande verzichtet man auf Kampagnen und versucht es nun mit gutem Zureden – "persönliche Gespräche", sagt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Kanzler Kurz hingegen betonte die "Schutzmaßnahmen" für Ungeimpfte, was ein nettes Wort für "Einschränkungen" ist.

Werden sich die gut 20 bis 30 Prozent mehr oder minder gefestigten Impfverweigerer dadurch beeindrucken lassen? Die Motive der Impfskeptiker, Impfverweigerer und rabiaten Impfgegner sind abgestuft, haben aber einen gemeinsamen Grundton: rationale Argumente, wissenschaftliche Evidenz, Ergebnisse von Millionen Impfungen weltweit usw. haben nur eine begrenzte Wirkung. Man soll auf die Impfverweigerer nicht herabsehen, da hat Kanzler Kurz recht, aber ein wahrscheinlich einstelliger Prozentsatz ist einfach nicht erreichbar. Unbegreiflich, warum immer noch 20 Prozent der Lehrer ungeimpft sind und zahlreiche Menschen in Pflegeberufen.

Blanke Verrücktheiten

Migrationshintergrund und formale Bildung spielen laut Bildungsminister Heinz Faßmann eine Rolle – aber auch eine schwer erklärbare Neigung nicht weniger Menschen, an Verschwörungstheorien und blanke Verrücktheiten zu glauben.

Und: Ein kleiner, aber nicht unwichtiger Prozentsatz von Menschen lehnt die Impfung ab, weil sie diesen Staat und die Demokratie ablehnen: Von diesem "System" lassen sie sich nichts sagen. (Hans Rauscher, 8.9.2021)