Bei Ausgrabungen im Rahmen des Baus einer Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke in England haben Archäologen die Überreste einer sehr alten angelsächsischen Kirche gefunden. Die Gebäudeteile wurden unter den Trümmern einer normannischen Kirche entdeckt, die im Jahr 1080 gebaut worden sein soll und in den 1880-Jahren verfiel, wie die BBC am Mittwoch berichtete.

Die Grundmauern der neu entdeckten Kirche.
Foto: HS2

Quadratische Struktur

Mehr als 40 Archäologen legten Feuersteinwände frei, die eine quadratische Struktur formen. "Das ist eine fantastische Entdeckung, ihre Freilegung ist eine einmalige Gelegenheit", sagte eine der führenden Expertinnen, Rachel Wood, dem Sender. Die darüber errichtete normannische Kirche war dem Verfall preisgegeben worden, nachdem 1880 in der Nähe eine neue Kirche errichtet worden war.

"Die Entdeckung einer vornormannischen Kirche in Stoke Mandeville ermöglicht es uns, ein klareres Bild davon zu machen, wie die Landschaft von Buckinghamshire vor über 1.000 Jahren ausgesehen hätte, " meinte Grabungsleiterin Helen Wass.

Computerrekonstruktion der normannischen Kirche. Darunter fanden die Forscher die Reste des angelsächsischen Kirchenbaus.
Illustr.: HS2

Neben Mauerresten seien sogar noch Teile des ursprünglichen Bodens vorhanden. Interessierte können die Funde der Ausgrabungen zu bestimmten Zeitpunkten öffentlich besichtigen. Beim Bau der Hochgeschwindigkeitstrasse HS2, die einmal London und den wirtschaftlich abgehängten Norden Englands verbinden soll, waren bereits 11.000 Jahre alte Steinwerkzeuge, Hunderte Münzen aus der Eisenzeit und andere Artefakte gefunden worden. (red, APA, 8.9.2021)