Es bleibt bei zweimal bohren und einmal spülen pro Woche.

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Die Schule, ein eigener Regelkreis. Was Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bereits vor dem Unterrichtsbeginn im Osten Österreichs als Devise ausgegeben hat, soll auch jetzt, mit der angekündigten Verschärfung einzelner Maßnahmen, so bleiben. Das bedeutet: Die verkürzte Gültigkeitsdauer der Antigen-Schnelltests zieht keine häufigeren Tests in den Schulen nach sich. Es bleibt fast bundesweit bei zwei Antigen-Schnelltests plus einem PCR-Spültest pro Woche, nur Wien verfolgt ein eigenes Konzept. Hier kommen fast nur PCR-Tests zum Einsatz – schulintern gültig für 72 Stunden.

Wiener Weg

Auch abseits der Schule schert Wien aus. Während der Ninja-Pass in allen anderen Bundesländern weiterhin als Eintrittskarte für Lokale und Co gilt, ist das in der Hauptstadt schon jetzt nicht der Fall. Das heißt: Wiener Kinder benötigen zusätzlich einen PCR- oder Antigentest für jene Aktivitäten abseits der Schule, für die es einen 3G-Nachweis braucht.

Was sich bereits abzeichnet: Aus der sogenannten "Sicherheitsphase" werden die Schulen auch nach deren offiziellem Auslaufen drei Wochen später so schnell nicht herauskommen. Bereits jetzt liegt die sogenannte "risikoadjustierte Inzidenz" in drei Bundesländern (Oberösterreich, Salzburg, Wien) über dem Schwellenwert 100. Das heißt theoretisch laut Faßmann'schem Plan: Nichtgeimpfte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonal und Verwaltungskräfte werden verpflichtend getestet, außerhalb der Klassen bleibt unabhängig vom Impfstatus ein Mund-Nasen-Schutz im Gesicht. Einziger Unterschied zur jetzigen "Sicherheitsphase": Aktuell müssen auch geimpfte Personen verpflichtend an den regelmäßigen Testungen teilnehmen.

"Anlaufschwierigkeiten"

In Niederösterreich hat die Logistik beim Abholen der PCR-Schultests noch nicht überall funktioniert. An einigen Schulen wurden die Proben nicht abgeholt, auch ein Roboter im Labor der zuständigen Firma Covidfighters ist laut Bildungsministerium ausgefallen, was zu verzögerten Befundauswertungen geführt habe. Im Büro von Minister Faßmann spricht man von "Anlaufschwierigkeiten", die Schulen hätten für solche Fälle zudem genügend Antigen-Schnelltests als Ersatz zur Verfügung.

Impfmotivierte Lehrkräfte

Auch Erfreuliches hat der Minister zu berichten: Ganze 82 Prozent der Lehrkräfte waren laut Daten der Statistik Austria mit Stand 30. August bereits vollständig gegen Covid-19 geimpft. Damit sind in dieser Berufsgruppe bei den 20- bis 64-Jährigen deutlich mehr Personen immunisiert als in der Gesamtbevölkerung (65 Prozent). Leichte Unterschiede gibt es nach Schultypen und Bundesländern: Während das – vorwiegend weibliche – Personal an den Volksschulen zu 77 Prozent vollimmunisiert ist, sind es an den AHS 88 Prozent der Lehrkräfte. Außerdem liegt Ost vor West: Im Burgenland beträgt die Impfquote 87 Prozent, in Salzburg 77 Prozent. (Karin Riss, 8.9.2021)