Der Abend auf dem Friedhof wurde zum Heimspiel für Ambros.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Wien – Am Zentralfriedhof woa a Stimmung, wia's sei Lebtog no net woa – das lässt sich über dem Mittwochabend zweifelsfrei sagen. Denn wenn Wolfgang Ambros mit der originalen Begleitband der legendären Austria 3 vor der Lueger-Kirche auf dem besungenen Friedhof aufspielt, dann hält es nur die Toten auf ihrem Platz. So hatten sich rund 9.000 Fans zum Gratiskonzert "Nachklang" auf den Wiesen und den wenigen Sitzplätzen eingefunden, um es krachen zu lassen.

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Eigentlich hätte das "Nachklang"-Konzert ja bereits im Vorjahr auf dem größten Friedhof Österreichs stattfinden sollen – es wurde dann aber wie so vieles ein Opfer von Covid. Ein Nachklang zur Pandemie wurde der Abend für die unter 3G-Bedingungen zugelassenen Besucherinnen und Besucher angesichts steigender Infektionszahlen nun zwar nicht, aber doch immerhin ein starkes Lebenszeichen auf dem Totenacker.

"Weil die Leute es hören wollen"

Der Abend wurde dabei zum Heimspiel für Ambros. So harrte die Menge von Beginn an unter "Wolferl"-Rufen seiner unsterbliche Ortshymne "Es lebe der Zentralfriedhof", die dann nach einer Stunde den Höhepunkt des Abends darstellte. "Mein Herzenssong ist es nicht gerade – denn es ist sehr anstrengend", hatte Ambros zuvor der APA seine Hassliebe zu dem Lied offenbart. "Ich singe es, weil es die Leute hören wollen."

Aber natürlich fehlte neben zahlreichen weiteren Hits aus dem Austria-3-Universum wie "Für immer jung" und "I am from Austria" als Zugaben auch nicht "Da Hofa", der bald 50. Geburtstag feiert. Die passende Jubiläumstour musste Ambros ebenfalls wegen Corona auf kommendes Jahr schieben. Am 19. März, dem Tag seines 70. Geburtstags, will Ambros dann wieder seine Fans in Wien beglücken – mit seiner eigenen Band und nicht der Formation Wir 4 im Schlepptau, die aus der Austria-3-Band rund um Ulli Bäer, Gary Lux, Harald Fendrich und Harry Stampfer besteht. Auch ist der Spielort dann ein anderer, will Ambros dann doch die Stadthalle zum Beben bringen – und somit einigen Abstand zu Mausoleen und Ehrengräbern halten. (APA, 9.9.2021)