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Vorbei am Hohen Haus.

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien – Mit einem strengen Hygienekonzept und auf die Disziplin der Teilnehmerinnen, der Teilnehmer und des Publikums vertrauend soll der 38. Vienna City Marathon am Sonntag ein gutes Beispiel für kommende Städteläufe während der Corona-Pandemie liefern. 26.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 126 Nationen haben sich angemeldet, der VCM soll damit laut Geschäftsführerin Kathrin Widu auch ein Neustart des Tourismus werden.

Veranstalter Wolfgang Konrad, der die Absage 2020 als "Totalschaden" empfand, erklärte auf einer Pressekonferenz am Donnerstag, dass es nie zur Diskussion gestanden habe, das Comeback des Marathons nicht zu probieren. Nach 889 Tagen ist es so weit. "Es geht um eine große VCM-Lauf-Community, um die Mitarbeiter, Lieferanten, Sponsoren und Partner. Ich glaube, dass es der wichtigste Marathon seit 1984 werden wird, seit der ersten Veranstaltung. Wir wollen und werden ein starkes Signal in die Welt hinaus zeigen."

Es ist weltweit die erste größere Marathon-Veranstaltung mit internationaler Beteiligung und internationalen Topathleten. "Es war ein Wandern auf der Rasierklinge, bis wir alle Genehmigungen hatten. Es wird ein sehr emotionaler und spannender Marathon werden", sagte Konrad. Einen Dank sprach er allen aus, die während der Pandemie dem Laufen treu blieben. "Alle, die sich fitgehalten haben, haben es verdient, dass sie jetzt laufen dürfen."

Hohe Durchimpfungsrate

93 Prozent der erwachsenen Läuferinnen und Läufer am Start sind geimpft, zusätzlich müssen alle einen negativen Covid-Test vorlegen. "Die Läufer werden nicht viel spüren, weil wir die Konzepte so gemacht haben, dass es um mehr Raum und Zeit geht, es ist mehr Platz da, wir setzen auf Entzerrung. Aber wir appellieren an alle Teilnehmer, das Informationsangebot wahrzunehmen, wir brauchen die Sicherheit, dass sie es lesen und wahrnehmen", sagte Organisationsleiter Gerhard Wehr.

Disziplin sei aber kein Covid-abhängiger Parameter, erklärte Wehr. "Die brauchen wir auch unter Normalbedingungen. Wir geben Empfehlungen ab, wann man zum Startblock kommen soll. Für die Zuschauer können wir kein Regelwerk aufstellen, aber wir haben ein Kommunikationskonzept. Vom Marathonmobil, das vorausfährt, kommen Durchsagen wie 'Wir jubeln mit Abstand am besten'."

Im Zielbereich könne es zu einer Vermischung von Aktiven und Zuschauern kommen, es werde zwei Ausgänge geben, Maskenpflicht ist empfohlen, und zum Beispiel die Garderoben-Lkws werden weiter wegstehen, damit es auch hier zu einer Entzerrung kommt. Um großen Zuschaueransammlungen entgegenzuwirken, werden weniger Videowalls entlang der Strecke aufgebaut und keine Tribüne im Zielbereich beim Burgtheater.

26.000 Aktive werden in den sieben Bewerben am Samstag und Sonntag am Start sein, in Normalzeiten sind es rund 40.000. Mit dem Äthiopier Betesfa Getahun (2:05:28, 2019) und dem Schweizer Tadesse Abraham (2:06:40) sind zwei Eliteläufer über die 42,195 km in ihrer Karriere bereits unter 2:07 geblieben. Bei den Frauen führt die Äthiopierin Gelete Burka (2:20:45) vor den Kenianerinnen Risper Chebet (2:23:45), Rebecca Kangogo (2:24:25) und Celestine Chepchirchir (2:24:48) das Teilnehmerfeld an. Österreichs einziger Beitrag unter den Spitzenläufern ist Victoria Schenk. (APA, 9.9.2021)