Mit der neuen Marke basics by Palmers hat im März der Verkauf über Interspar begonnen.

Foto: INTERSPAR/PG Studios

Wien – Der Wäschehersteller Palmers sieht sich nach der Coronakrise wieder auf Wachstumskurs. Der Umsatz sei im ersten Halbjahr 2021/22 um 14 Prozent über dem Vorkrisenniveau und 32 Prozent über Vorjahr und damit auf Rekordhöhe gelegen, sagten Marketingdirektor Ralph Hofmann und der frisch gekürte Finanzdirektor Robert Weiß am Donnerstagabend. Im Gesamtjahr soll es ein operativ ausgeglichenes Ergebnis und ein positives Ebitda (Gewinn vor Steuern, Investitionen und Abschreibungen) geben.

Genauere Zahlen gab es allerdings weder für das aktuelle Halbjahr noch das abgelaufene Geschäftsjahr, das bis inklusive Jänner 2021 ging. Palmers will die verlängerte Frist für die Bilanzlegung nutzen und Zahlen bis Ende Jänner 2022 vorlegen. Im Geschäftsjahr 2020/21 seien die Umsätze "im Kassenerlös" unter Berücksichtigung aller Partner bei den angekündigten 75 Millionen Euro gelegen, sagte Hofmann auf Nachfragen. Palmers habe jetzt mehr Mitarbeiter als vor der Pandemie – konkret 740 konzernweit, davon 542 in Österreich. Palmers habe durch die Coronamaßnahmen 20 Millionen Euro Umsatz verloren und im Gegenzug 7,5 Millionen Euro staatliche Förderungen bekommen, davon 4,3 Millionen aus der Kurzarbeit, sagte Weiß.

Keine Masken

Mit Hygiene Austria, dem ehemaligen Masken-Joint-Venture mit Lenzing, will Palmers nun nichts mehr zu tun haben. Das sei ein ganz anderes Unternehmen, dazu könne man nichts sagen, so die beiden Direktoren. Laut Wirtschaftscompass ist die Hygiene Austria allerdings 100-Prozent Eigentümerin der Hygiene Austria, Lenzing hatte seinen Anteil ja vorerst ohne Kaufpreis abgetreten. Hygiene Austria hatte damit geworben, Masken "Made in Austria" zu produzieren, musste aber zugeben, dass ein Teil in China eingekauft worden war. Außerdem gab es heftige Vorwürfe wegen den Arbeitsbedingungen. Bis Lenzing ausstieg, gehörte Hygiene Austria zu 50 Prozent Palmers.

Über Masken wollten Palmers-Vertreter bei der Pressekonferenz nicht sprechen. Den Hygiene-Autria-Skandal können Sie hier nachlesen.
Foto: Copyright Karl Schöndorfer TOPP

Ganz wolkig blieb Hofmann auch auf eine Frage nach den Eigentumsverhältnissen und dem Vorstand von Palmers. "Heute freuen wir uns, dass wir das Vertrauen bekommen haben, Palmers zu repräsentieren. Was die Zukunft bringt, das wird man sehen", sagte er lediglich.

Midnight Blue

Seit 2020 ist Palmers mit der Marke p2 nach drei Jahren wieder bei Bipa in Österreich und Kroatien gelistet, mit der neuen Marke basics by Palmers hat im März der Verkauf über Interspar begonnen. Hier liege man preislich zwischen Palmers und p2, sagte Hofmann. "Wohlfühlwäsche" sei das Produkt gewesen, das in der Pandemie boomte, so die für die Produkte zuständige Eva Renk-Klenkhart. Besonders hob sie hervor, dass beim Dessousverkauf ein Zuwachs um zwei Prozent gegenüber der Vorkrisenzeit erreicht worden sei. Andererseits habe sich Herrenmode verdoppelt.

Am Abend wurde die neue Kollektion Herbst/Winter-Kollektion mit der "Farbe der Saison" Midnight Blue vorgestellt, die wieder in Zusammenarbeit mit Marina Hoermanseder entstanden ist. (APA, 10.9.2021)