Anscheinend kann Apple die Arbeitstelefone seiner Mitarbeiter durchsuchen und überwachen.

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Apple hat die leitende Programmmanagerin Ashley Gjøvik gefeuert, weil sie angeblich gegen die Regel des Unternehmens verstoßen hat, keine vertraulichen Informationen weiterzugeben. Die Monate zuvor hatte sie sich auf Twitter öffentlich über Vorwürfe in Bezug auf Belästigung, Überwachung und Arbeitsplatzsicherheit geäußert.

"Als ich im März anfing, Bedenken bezüglich der Sicherheit am Arbeitsplatz zu äußern, und fast sofort mit Repressalien und Einschüchterungen konfrontiert wurde, begann ich mich darauf vorzubereiten, dass genau so etwas passieren würde", sagt sie. "Ich bin enttäuscht, dass ein Unternehmen, das ich seit meiner Kindheit liebe, seine Mitarbeiter so behandelt."

Belästigung und Überwachung

Gjøvik hatte Bedenken darüber geäußert, dass sich ihr Büro in einem Apple-Gebäude auf einem "Superfund"-Gelände befindet. Das bedeutet, dass es aufgrund von Altlasten einer besonderen Aufsicht bedarf, berichtet "The Verge". Doch nicht nur das. Sie sagte weiters, dass sie Belästigung und Mobbing durch ihren Vorgesetzten und ihre Teammitglieder ausgesetzt gewesen sei. Kürzlich kamen Privatsphärebedenken hinzu, da Apple offenbar die Arbeitstelefone seiner Mitarbeiter durchsuchen und überwachen kann.

Im August wurde sie deshalb beurlaubt, während das Unternehmen einige ihrer Bedenken untersuchte. Das habe sie als letztmögliche Maßnahme beantragt.

Am Donnerstag kontaktierte Gjøvik dann ein Mitarbeiter aus dem Team für Arbeitnehmerbeziehungen und teilte ihr mit, dass man "eine heikle Angelegenheit im Bereich des geistigen Eigentums" überprüfe und möglichst bald mit ihre sprechen wolle. Gjøvik bestand darauf, die Konversation schriftlich zu führen, und leitete die Korrespondenz an den US-Arbeitnehmerschutz (NLRB) weiter. Daraufhin wurde ihr mitgeteilt, dass man mit den derzeit vorhandenen Informationen fortfahren werde, da sie sich entschieden habe, nicht an der Diskussion teilzunehmen. "Angesichts der Schwere der Vorwürfe" sperrte man außerdem ihren Zugang zu den Apple-Systemen.

Apple-Statement

Wenige Stunden später erhielt sie eine E-Mail, dass ihre Anstellung bei Apple mit Freitag beendet sei. In einem Statement gegenüber "The Verge" sagte Apple: "Wir sind und waren schon immer sehr engagiert, einen positiven und integrativen Arbeitsplatz zu schaffen und zu erhalten. Wir nehmen alle Bedenken ernst und untersuchen gründlich, wann immer ein Anliegen vorgebracht wird. Aus Respekt vor der Privatsphäre der betroffenen Personen diskutieren wir keine spezifischen Mitarbeiterangelegenheiten." (mick, 10.9.2021)