Klopp ist wahrlich kein Freund von Weltmeisterschaften im Zweijahresrhythmus.

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Jürgen Klopp hat sich scharf und sarkastisch gegen den FIFA-Plan für eine Fußball-WM im Zweijahresrhythmus gestellt. "Wenn die Leute bei den Verbänden zusammensitzen, sollten sie sich mal Gedanken über das Spiel an sich machen – und nicht nur über ihren Profit. Aber ich bin 54, ich weiß nicht, ob ich das noch erleben werde", sagte der deutsche Teammanager des FC Liverpool am Freitag.

Er verstehe den Grundgedanken des Weltverbandes, betonte Klopp während seiner virtuellen Pressekonferenz, mehr Nationen sollten offensichtlich die Chance bekommen, an einer WM teilzunehmen. "Aber am Ende geht es immer nur ums Geld. Das ist okay, aber jemand muss beginnen, zu verstehen, dass man ohne die Spieler, die wunderbarste Zutat dieses Sports, nicht spielen kann."

Rhythmus-Änderung mit Folgen

Klopps Schlussfolgerung: "Wenn es eine WM alle zwei Jahre gibt, dann kann man zu 100 Prozent sicher sein, dass es auch alle zwei Jahre eine EM geben wird." Die Spieler müssten somit "jedes Jahr ein Turnier absolvieren, mit vielleicht drei Wochen Pause. Die Spieler haben nur einen Körper. Es gäbe überhaupt keine Saisonvorbereitung mehr."

Es sei jedoch, sagte Klopp zynisch, "völlig egal, was ich sage. Ich habe darüber schon sehr oft diskutiert. Es gibt keinen anderen physischen Sport weltweit mit einem derart unerbittlichen Kalender."

Wenn FIFA-Präsident Gianni Infantino sage, es gebe zu viele bedeutungslose Spiele: "Dann spielt sie halt nicht. Aber wenn es immer nur Wettbewerbe unter Druck gibt, ist das sehr, sehr schwierig. Das ist nicht richtig auf lange Sicht, garantiert nicht."

Infantino hatte angekündigt, möglichst "bis Ende des Jahres" über eine Änderung des WM-Rhythmus zu entscheiden. Am Donnerstag gab es eine Werbeveranstaltung für die Idee mit zahlreichen früheren Weltstars. (sid, 10.9.2021)