Khaled el Masris Fall wird am Sonntagabend in ORF 2 aufgerollt.

Foto: ORF/Leykauf Film

Wegen einer Namensverwechslung gerät ein Mensch unter schweren Verdacht. Er wird zu Boden geworfen, geprügelt, gefoltert, in ein Flugzeug gepackt und in einen afghanischen Kerker verschleppt.

Nach fünf Monaten erkennen die Fahnder ihren Irrtum. Sie fliegen den Gefangenen nach Albanien, lassen ihn nachts mitten im Wald frei. Umdrehen darf er sich nicht. Er stolpert in die Freiheit zurück.

Das ist die Geschichte von Khaled el Masri, einem Deutschen mit libanesischen Wurzeln, dessen weiteres, tragisches Leben in dem persönlich gehaltenen, ins Detail gehenden Streifen von Stefan Eberlein geschildert wird. Denn obwohl sich El Masri, der zwei Jahre nach 9/11 ins Fadenkreuz geraten war, verteidigte und so sehr sein Fall international zu Aufsehen und Kritik an den im Wissen vieler Regierungen durchgeführten, illegalen Verschleppungen durch den CIA führte: Den psychischen und existenziellen Schaden musste er letztlich allein tragen. Ein wichtiger Film über Brutalität und Inkompetenz im Antiterrorkampf. (Irene Brickner, 12.9.2021)