Bei dem US-Drohnenangriff starben zehn Menschen, darunter mehrere Kinder.

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Wie die "New York Times" ("NYT") berichtet, haben US-Soldaten am 29. August in Kabul nicht ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug getroffen, sondern einen Mitarbeiter einer NGO, der lediglich Wasserkanister transportiert habe. Die "NYT" stützt sich bei ihren Recherchen auf Aufnahmen von Überwachungskameras, die den Wagen des getöteten Esmarai Ahmadi zeigen.

Mitarbeiter einer kalifornischen NGO

Bereits zuvor gingen Angehörige an die Öffentlichkeit und erklärten, dass bei dem US-Drohnenangriff zehn Zivilisten getötet worden sein, darunter mehrere Kinder. Aufnahmen, die der "New York Times" vorliegen, sollen zeigen, wie Ahmadi und ein Kollege den Lkw mit Wasserkanistern beluden. Der Ingenieur soll für die in Kalifornien ansässige NGO "Nutrition and Education International" tätig gewesen sein.

Das US-Verteidigungsministerium reagierte auf die Recherchen, indem es versicherte, die Hintergründe des Angriffs weiterhin aufklären zu wollen. Aus Sicht der US-Behörden sei "kein Militär der Welt so sehr darauf bedacht, zivile Opfer vermeiden". "Gute" Informationen der Geheimdienste hätten zu der Entscheidung geführt, so der Pentagon-Sprecher John Kirby auf Anfrage. "Wir glauben weiterhin, dass wir damit eine unmittelbare Bedrohung des Flughafens verhindert haben", so Kirby. (red, 11.9.2021)