Ein Mann zückte eine Schusswaffe. Abgedrückt hat er laut Polizei nicht.

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Wien – Ein Notruf in gebrochenem Deutsch, der am Freitag beim Wiener Stadtpolizeikommando Favoriten eingegangen war, hat im Bereich Quellenstraße für ein kurzzeitiges Großaufgebot der Polizei gesorgt. Ein Anrufer berichtete von Schussabgaben und von einem mit einem Messer bewaffneten Mann. Daraufhin wurden Wega-Beamte alarmiert und auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Die Ermittlungen ergaben schließlich einen Streit zwischen zwei Männern als Auslöser der Alarmierung.

Nach Faustschlägen folgte Drohung mit Waffe

In der Quellenstraße trafen die Polizisten gegen 8.00 Uhr auf sechs Männer. Sprachliche Barrieren verhinderten jedoch vorerst, dass der Sacherverhalt geklärt werden konnte. Schließlich stellte sich heraus, dass ein 19-jähriger syrischer Staatsbürger mit einem 20-jährigen Landsmann wegen eines Dokument zu streiten begonnen hatten, gegenseitige Faustschläge folgten, ehe der ältere seinen jüngeren Gegner mit einer Schusswaffe bedroht haben soll. Nachdem der 19-Jährige von einem Wiener Rettungsdienst notfallmedizinisch versorgt wurde, konnte im Zuge der weiteren Einvernahme mit einem Dolmetscher auch die Identität des flüchtenden Tatverdächtigen ermittelt werden. Schüsse, so gab der 19-Jährige an, seien aber keine gefallen.

Bevor der tatsächliche Sachverhalt geklärt war, kamen neben den Bezirkskräften der Exekutive auch die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (Wega) , die Polizeidiensthundeeinheit, Beamte des Landeskriminalamts Wien (Außenstelle Süd) und sprengstoffkundige Beamte samt Polizeihubschrauber zum Einsatz. Die Fahndung blieb jedoch erfolglos, auch an seiner Meldeadresse wurde der 20-Jährige später nicht aufgefunden. Beide am Streit beteiligten Männer wurden laut Polizeisprecherin Barbara Gass wegen Körperverletzung angezeigt, der Ältere zusätzlich noch wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung. Genaueres zum streitauslösenden Dokument war jedoch nicht bekannt. Der koordinierte Kriminaldienst der Polizeiinspektion Favoritenstraße führt die weiteren Ermittlungen. (APA, 11.9.2021)