Karl Ploberger, Gärtner der Nation, gibt wöchentlich im ORF-Magazin "Natur im Garten" seine "Dipps" fürs Gießen und Düngen weiter.

Foto: Franz Neumayr

Dialekte gehen verloren, Sprachfärbungen verschwinden, alle Kinder reden wie auf Pro 7. Aber eines bleibt im Österreichischen immer gleich, die schön entspannte, lippen- und gaumenmüde weiche Intonation. Guten Dag!

Auf die Pflege dieses Spezifikums wollen gerade auch Fernsehen und Rundfunk nicht verzichten, sind sie doch das entscheidende identitätsstiftende auditive Sprachrohr des Landes. Und dieses Land zieht ja gerade seiner Lockerheit und Gemütlichkeit wegen viele Menschen an, auch wenn diese dann nicht immer verstehen, was sie da hören. Wir verstehen sie ja auch nicht. Das ist prickelnd.

Spezielle "Dipps"

Wer im Sommer von Moderatorinnen zu den Olympischen Spielen nach Japan verabschiedet wurde, an den erging ein herzliches "Alles Gute für Dokio!". Wenn der Gärtner der Nation, Karl Ploberger (vulgo Bloberger), sein Gieß- und Düngewissen über den Bildschirm weitergibt, dann wird er um seine ganz speziellen "Dipps" gebeten. Und steht auf Ö1 ein Konzertausschnitt der Wiener Philharmoniker bevor, dann sollte man unbedingt den "Bosaunen" Aufmerksamkeit schenken.

Lippen-, Zahn- und Gaumenlaute – da strebert unsereins seit jeher nicht. Schon gar nicht in der Urlaubszeit, in welcher alles noch intensiver der Entspannung dient: Wenn wir von Baris, Brag und Dirol erzählen oder davon, wie wir in den besten Gourmet-Dempeln gespeist haben oder daheim im Blanschbecken Vergnügen fanden. Es war so schön. Und das Weiche ist auch so schön. Die Welt da draußen könnte mehr davon vertragen. Auf Wiedersehen, bis zum nächsten Dagebuch. (Margarete Affenzeller, 12.9.2021)