Die Wiener Einwanderungsbehörde MA 35 steht in der Kritik.

Foto: APA / Georg Hochmuth

Wien – Bereits 500 Beschwerden wurden 2021 über die Magistratsabteilung 35 bei der Volksanwaltschaft eingereicht. Anträge würden von der Wiener Einwanderungsbehörde schleppend langsam bearbeitet, die Mitarbeiter der Behörde seien kaum zu erreichen, so der Vorwurf.

Die "Krone" berichtet nun von einem weiteren Fall. Ein in der Slowakei geborener Mann soll 2009 einen Antrag für die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft gestellt haben. Erst elf Jahre später, Ende 2020, soll er dann einen negativen Bescheid erhalten haben. "Die Ablehnung ist in Ordnung", zitiert ihn die Krone. "Aber elf Jahre lang darauf warten ist nicht normal." Sein Fall ist einer von mehreren, die diesen Sommer publik wurden.

Versäumnisse mit Folgen

Werden Anträge über Monate oder Jahre verschleppt, hat das für die Betroffenen weitreichende Folgen: Eine Einreichbestätigung für einen Antrag auf Verlängerung gilt zwar auch als Nachweis für einen rechtmäßigen Aufenthalt, doch Arbeitgeber und Vermieter ziehen oft Menschen mit abgeschlossenen Verfahren vor. Auch Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld, Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe werden ausgesetzt, solange nicht alles unter Dach und Fach ist. Der zuständige Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) stellte im STANDARD-Interview nun eine interne Überprüfung und anschließende Reformen in Aussicht. (rio, 12.9.2021)