Die Hohe Kommissarin für Menschenrechte der Vereinten Nationen, Michelle Bachelet, fordert mehr Unterstützung für Klimaflüchtlinge.

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Genf – Uno-Menschenrechtschefin Michelle Bachelet hat Staaten zur Aufnahme von Umweltflüchtlingen aufgefordert. "Wenn Menschen fliehen müssen, weil ihre Umwelt ihnen kein würdevolles Leben mehr erlaubt, sind erzwungene Rückführungen nicht nur skrupellos, sondern auch völlig untragbar", sagte die Hochkommissarin am Montag vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf.

Angesichts der zunehmenden Klimakrise, Umweltverschmutzung und Zerstörung von Lebensräumen sollten Länder sichere und legale Migrationswege bereitstellen, forderte sie. In den vergangenen Monaten hätten Dürren von Marokko über Senegal bis nach Sibirien Millionen Menschen dem Risiko von Leid, Hunger und Flucht ausgesetzt, sagte Bachelet vor dem Gremium. Dazu seien noch die riesigen Brände und Überflutungen auf der ganzen Welt, unter anderem in Deutschland, gekommen.

Bachelet berichtete auch, dass Umweltaktivistinnen und -aktivisten immer stärker von Verfolgung, Gewalt und Tod bedroht seien – unter anderem in Brasilien und Südostasien. Das Uno-Menschenrechtsbüro werde mit dem UN-Umweltprogramm (UNEP) ein Programm zum Schutz von Umweltschützern aufbauen, kündigte sie an.

Die 47 Länder des Menschenrechtsrats, darunter auch Deutschland, werden in den kommenden Wochen auch über die Schaffung einer Expertenstelle zur globalen Beobachtung der Klimakrise und ihrer Folgen für Menschenrechte diskutieren. EU-Staaten unterstützen den Plan. (APA, 13.9.2021)