Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (rechts) steht dem Vorschlag von Bildungsminister Heinz Faßmann, die Quarantänezeit bei Schülerinnen und Schülern zu verkürzen, positiv gegenüber.

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Wien – Bei der Quarantänezeit für Schülerinnen und Schüler, die aufgrund eines positiven Tests einer Mitschülerin oder eines Mitschülers isoliert werden müssen, bahnt sich eine Änderung an. Wie berichtet spricht sich Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) dafür aus, dass sich betroffene Schüler bereits nach fünf Tagen Quarantäne per PCR-Test freitesten lassen können. Bisher ist das frühestens nach zehn Tagen möglich.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein von den Grünen steht diesem Vorschlag "positiv gegenüber", wie es auf STANDARD-Anfrage heißt. Sprich: Mückstein unterstützt den Vorstoß des türkisen Koalitionspartners. Aktuell werde der Vorschlag Faßmanns noch geprüft. Wie lange das dauert, sei derzeit nicht abzusehen, sagte Mücksteins Sprecherin. Dem Vernehmen nach dürfte es hier aber zeitnah eine Entscheidung geben. Um diese Freitestmöglichkeit von Schülern von zehn auf fünf Tage zu verkürzen, sei nur ein Erlass des Gesundheitsministeriums nötig. Eine explizite Zustimmung der Bundesländer braucht es dafür nicht. Am Tag des Schulbeginns im Westen Österreichs deutet die Entwicklung darauf hin, dass sich die Schulen schon wieder auf eine Änderung der Regeln gefasst machen müssen.

Diskussionsbedarf gibt es auch bei einem zweiten Vorstoß Faßmanns: So sollen laut dem Bildungsminister viel weniger Schülerinnen und Schüler in Quarantäne gesteckt werden, wenn ein positiver Test eines Klassenkollegen oder einer Klassenkollegin vorliegt. Hier entscheiden die jeweiligen Gesundheitsbehörden des Bundeslandes im Einzelfall.

Wie sehr diese Einzelfallprüfung von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird, zeigte bereits die erste Schulwoche im Osten Österreichs: Während in Wien bei 500 positiven Tests an Schulen gleich 125 Klassen in Quarantäne mussten, waren in Niederösterreich bei 187 positiven PCR-Tests nur zwei Schulen teilgeschlossen. Geht es nach Faßmann, sollen ab dem zweiten positiven Fall in einer Klasse nur die ungeimpften Schüler in Quarantäne kommen. In Volksschulen, wo es nur ungeimpfte Kinder gibt – weil die Impfung derzeit erst ab zwölf Jahren zugelassen ist –, sollen dennoch alle Kinder wie Geimpfte behandelt werden. (David Krutzler, 13.9.2021)