Die Virologin Dorothee von Laer fordert eine österreichweite Antikörperstudie, um herauszufinden, wie hoch der Anteil jener Menschen in Österreich ist, die tatsächlich bereits vor einem Angriff durch das Coronavirus und seine Mutationen geschützt sind. Das ist grundsätzlich eine gute Idee: Mehr Wissen über die Durchseuchung der Republik kann keinesfalls schaden.

Allerdings wird eine Studie allein nicht die volle Aufklärung bringen. Das Vorhandensein von Antikörpern im Blut bedeutet noch nicht, dass eine Person voll geschützt ist. Zudem sind Forscher unterschiedlicher Meinung darüber, ab welchem Wert eine Person als geschützt gelten kann. Darüber müsste zunächst einmal Einigkeit hergestellt werden.

Beinahe noch wichtiger ist die Frage, was mit den in einer solchen Studie erworbenen Daten weiter geschieht. Was ist das Ziel? Wie werden sie vernetzt? Einmal mehr erhebt sich die dringliche Forderung an alle offiziellen Stellen im Land: Bekommt endlich den Datensalat in den Griff! Noch immer sind wesentliche Kennzahlen zur Verbreitung des Coronavirus nicht miteinander vernetzt, noch immer ist etwa nicht für alle involvierten Forscher und Behörden klar ersichtlich, wie viele der rund 700.000 genesenen Personen in Österreich auch geimpft sind – einfach oder doppelt. Allein dies zeigt die Dringlichkeit des Themas: Neue Studien sind gut – aber doch wohl nur, wenn man daraus valide Erkenntnisse ziehen kann. (Petra Stuiber, 13.9.2021)