Frank Stronach will nicht Bundespräsident werden.

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Wien – Es gibt einen Online-Auftritt, E-Mail-Adressen mit "Team Stronach" im Namen – und eine E-Mail eines "Pressesprechers" von Stronach, der am Dienstagvormittag Redaktionen in Österreich in helle Aufregung versetzte. In Letzterer wurde angekündigt, dass der Unternehmer Frank Stronach seine Kandidatur für die Bundespräsidentschaftswahl 2022 bekanntgibt. Zuvor war auch die Website teamstronach.at online gegangen. Doch das Ganze ist nach STANDARD-Informationen Fake.

Denn im Impressum der Seite ist eine Adresse angegeben, die ganz und gar nicht in die Zentrale eines "Teams Stronach" führt – sondern zum Satiremagazin "Die Tagespresse".

Das Team hat sich jedenfalls ordentlich Mühe gegeben, Medien in die Irre zu führen. So sei "Frank Stronach zurückgekehrt, um das Land zu erneuern", hieß es in der Mail des "Teams Stronach". In dieser wurde auch auf eine Pressekonferenz für Mittwochvormittag in Wien verwiesen, auf der die "Kandidatur von Frank bei der Bundespräsidentenwahl 2022 sowie des neuen Teams Stronach" präsentiert werden sollte. "Teil dieses Teams sind unter anderem ein ehemaliger Minister, Granden aus der Wirtschaft, ein junger Start-up-Unternehmer, ein Ex-Fußballnationalspieler, ein TV-Journalist sowie ein Nationalratsabgeordneter, eine Abgeordnete des Bundesrats und drei Landtagsabgeordnete", hieß es zudem.

Auf der Website teamstronach.at ist zudem ein fiktives Interview mit Stronach zu lesen. Auch das vermeintliche Programm Stronachs für die Wahl wurde bekanntgegeben: Erneuerung, Ökologisierung, Schuldenabbau, Zukunftsdenken.

Zahlreiche Medien übernahmen diese Informationen und brachten die Meldung von der Kandidatur Stronachs für die Bundespräsidentenwahl auf ihren Onlineseiten.

Wie Stronach selbst auf diesen Fake reagierte, war vorerst nicht bekannt. Um 12 Uhr bestätigte jedenfalls die "Tagespresse" offiziell, dass sie hinter der Aktion steckt. (David Krutzler, 14.9.2021)