Eine Nacht am Kaiserjoch verbringen und schon vor dem Frühstück auf den Gipfeln von Malatschkopf und Grießkopf stehen – das bleibt unvergessen. Wenn im Tal noch der Nebel liegt und vom Joch bereits die ersten Gipfel zu sehen sind, machen wir uns von der Hütte am Kaiserjoch bereits auf den Weg. Die 1888 erbaute Schutzhütte eignet sich wegen ihrer Lage hervorragend zum Übernachten und bietet noch dazu Besonderes in der Küche: Die Zutaten für die Gerichte kommen ausschließlich aus der Region.
Wir starten am ersten Tag von der Bushaltestelle in Pettneu West. Der Weg führt uns durchs Dorf und geht weiter oben in den Wanderweg Nr. 641 über. Wir gewinnen schnell an Höhe, queren den Stöcklweg und gehen die Serpentinen einer Latschengasse aufwärts. Der Weiterweg führt uns entlang eines Baches. Bei der Hütte am Kaiserjoch melden wir uns für die Übernachtung an.
Im Frühtau zu Berge
Am nächsten Morgen brechen wir in Richtung Malatschkopf und Grießkopf auf. Zuerst nehmen wir den rechten Weg und gehen bis zum Kamm. Jetzt beginnt ein schmaler, leicht ausgesetzter Steig über einen Graskamm in Richtung der steilen Nordwand. Vom Morgentau sind die Felsen hier oft nass und daher rutschig. Zum Glück gibt es eine Kette, die uns die Kletterei erleichtert.
Oben kraxeln wir am Felsgrat in Richtung Malatschkopf und erwarten beim Gipfelkreuz den Sonnenaufgang. Wieder unten am Kamm geht es zurück bis zur Wegkreuzung und dann rechts aufwärts. Gleich am Anfang überwinden wir eine Felsstufe mithilfe von Stahlstiften und gewinnen schnell an Höhe. Der Untergrund besteht aus viel Geröll, der Aufstieg ist aber nicht schwierig. Vom Grießkopf-Gipfel genießen wir nochmals den Ausblick und steigen danach ab zum Kaiserjoch.
Zurück geht es auf bekanntem Weg zur Kreuzung, wo die Schilder nach rechts in Richtung Nessleralm weisen. Die alte Nessler Thaja (Thaja bedeutet Sennhütte) ist eine Schaualm und bietet einen Einblick in das Almleben von früher. In der neuen Nessleralm kann man auch Frischkäse probieren.
Auf der Forststraße nehmen wir bald den Weg nach rechts und gehen über den Franz-Kurz-Weg zurück nach Pettneu. (Birgit Eder, 16.9.2021)