Ein geschmackvoll renoviertes altes Steinhaus auf der Insel Krk, nicht weit vom Meer entfernt: In den schmalen Streifen, der es vor der Straße trennt, ist eine tiefe rechteckige Grube für den Pool in den Fels gehackt. Wird finanziell gefördert, der Markt will nur noch Häuser mit Pool, auch wenn das Meer in Gehweite ist. Na denn. Rein in das Loch mit dem kostbaren Nass, das einen blühenden Garten vor der Haustür wachsen lassen könnte.

Die Pool-Auftragsbücher sind auch in Österreich voll, wurde schon im Frühjahr berichtet. Corona ist schuld. Corona ist auch schuld an der Knappheit mancher Baumaterialien. An der Wasserknappheit, wer ist da schuld? Vielleicht der, der auch an Corona schuld ist? Also Bill Gates oder die Chinesen oder Manitu. Wir jedenfalls nicht.

In den Salzkammergutgemeinden gibt es schon einmal Wasseralarm, wenn im Frühjahr alle Pools in Sichtweite der herrlichen Seen gleichzeitig befüllt werden. Die Feuerwehr, Inbegriff des sozialen Zusammenhalts, rückt trotzdem aus, um ihre Schläuche in die klaffenden blauen Löcher in der Landschaft zu hängen. Aufpassen, wenn Ihr Schwimmbad neu und der Hydrant in der Nachbarschaft lange nicht mehr angezapft war: Dann ergießt sich vielleicht nicht gleich das österreichische Trinkwasser, sondern zuerst einmal ein Schwall brauner Brühe in den Pool. Und wer weiß, vielleicht wird das in nicht allzu ferner Zukunft immer der Fall sein. (Gudrun Harrer, 15.9.2021)