Bereits im Juni war Salih Mustafa für eine Erstanhörung vor dem Tribunal in Den Haag.

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Den Haag – Vor dem Sondertribunal zur Ahndung von Kriegsverbrechen während des Kosovo-Krieges beginnt am Mittwoch der Prozess gegen einen ehemaligen Kommandanten der Befreiungsarmee des Kosovo (UCK). Salih Mustafa werden die Ermordung eines Gefangenen sowie Folter und Misshandlung von mindestens sechs Zivilisten zur Last gelegt, die im Kosovo-Krieg 1998/99 gefangen genommen worden waren. Außerdem soll er sich wegen willkürlicher Festnahmen verantworten.

Mustafa ist der erste Beschuldigte, der vor dem Tribunal im niederländischen Den Haag steht. Auch gegen den früheren kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci, früher ebenfalls UCK-Kommandant, soll dort ein Prozess wegen Morden, Verschleppung, Verfolgung und Folter stattfinden. Im Kosovo-Konflikt, der zur Loslösung der Provinz von Serbien führte, wurden 13.000 Menschen getötet. Die zunächst unter UNO-Verwaltung gestellte Provinz erklärte im Jahr 2008 einseitig ihre Unabhängigkeit von Belgrad. (APA, 14.9.2021)