Durch ein Zuchtprogramm gibt es nun zehnmal so viele Langnasenbeutler wie noch in den Achtzigerjahren.

Foto: AFP / Handout / Zoos Victoria

Melbourne – In Australien ist ein kleines nachtaktives Beuteltier vor dem Aussterben gerettet worden. Der Tasmanische Langnasenbeutler, der früher nicht nur auf der Insel Tasmanien, sondern auch im Bundesstaat Victoria auf dem australischen Festland verbreitet war, wurde dort nach dem erfolgreichen Abschluss eines Zucht- und Auswilderungsprogramms von der Liste der in freier Wildbahn ausgestorbenen Tiere genommen, sagte Victorias Umweltministerin Lily D'Ambrosio am Mittwoch.

Nur noch 150 Tiere

Der Langnasenbeutler war durch Füchse, Katzen und die Zerstörung seines Lebensraums in den weiten Grasflächen Victorias fast vollständig ausgerottet worden. 1989 gab es nur noch 150 Exemplare. Dann wurde zur Erhaltung der Art ein teures Zucht- und Auswilderungsprogramm gestartet, das nun nach mehr als 30 Jahren eingestellt werden konnte. Nach Behördenangaben wird die Population in Victoria nun wieder auf 1.500 Tiere geschätzt.

"Unglaubliche Premiere"

Damit gilt die Art zwar immer noch als gefährdet – ebenso der Bestand auf Tasmanien. Umweltministerin D'Ambrosio würdigte den Erhaltungserfolg trotzdem als "unglaubliche Premiere" in Australien. Die auf gefährdete Arten spezialisierte Biologin Amy Coetsee sagte, die Rettung des Langnasenbeutlers zeige, "dass wir mit Ausdauer, Entschlossenheit und Unterstützung der Regierung den Kampf gegen das Aussterben gewinnen können". (APA, AFP, 15.9.2021)