Foto: APA/EXPA/REINHARD EISENBAUER

Es ist mit dem LASK binnen eineinhalb Jahren steil bergab gegangen. Nur zur Erinnerung – da gab es den Punkteabzug wegen verbotener Corona-Trainings, Verfahren gegen Vizepräsident Jürgen Werner, der sich zurückzog, Querelen um den Stadionneubau – und zuletzt die Trennung von Trainer Dominik Thalhammer.

Dazu kommt, dass bei LASK-Präsident Siegmund Gruber laut Plagiatsjäger Stefan Weber wegen "wesentlicher Textplagiate" ein "Widerruf" des 2005 verliehenen Doktortitels "angezeigt" wäre.

Gruber sagt, er habe die Dissertation "nach bestem Wissen und Gewissen verfasst", und gehe davon aus, dass die Johannes-Kepler-Universität Linz "prüfen und gegebenenfalls auf mich zukommen wird".

Die Oberösterreicher, die vor Corona mit couragierten Europacup-Auftritten viele Sympathien gesammelt hatten, wollen nun an die gar nicht so lange vergangenen Zeiten erinnern. Freilich ist die Conference League nicht der größte Heuler – zum Auftakt gastiert der LASK am Donnerstag (18.45 Uhr, Sky) bei HJK Helsinki.

Auf der Trainerbank nimmt der bisherige Co-Betreuer Andreas Wieland Platz, als Thalhammer-Nachfolger im Gespräch ist Ex-WAC-Coach Ferdinand Feldhofer. Das Parallelspiel fand nicht wirklich parallel statt, Maccabi Tel Aviv schlug Alashkert Martuni (Armenien) am Dienstag 4:1.

Conference-League, Gruppe A, 1. Runde:
HJK Helsinki – LASK (Helsinki, Bolt Arena, Donnerstag 18.45 Uhr/live Sky, SR Lewnikow/RUS).

Helsinki: Keto – Kouassivi-Benissan, Tenho, O'Shaughnessy, Murillo – Sparv, Jair – Valencic, Lingman, Hostikka – Ro. Riski

Ersatz: Tannander – Moren, Peltola, Dahlström, Djalo, Browne, Olusanya, Ri. Riski

Fraglich: Saksela (angeschlagen)

LASK: Schlager – Boller, Holland, Luckeneder – Flecker, Hong, Michorl, Renner – Goiginger, Karamoko, Horvath

Ersatz: Gebauer – Maresic, Potzmann, Grgic, Nakamura, Balic, Monschein

Es fehlen: Wiesinger (Adduktoren), Filipovic, Letard, Schmidt (alle Muskelverletzungen), Raguz (verletzt), Gruber (nach Kreuzbandriss), Lawal (Reha nach Knie-OP)

Bereits Dienstag: Maccabi Tel Aviv – Alashkert Martuni 4:1 (3:1)

Foto: APA/EXPA/THOMAS HAUMER

Rapid hat den Begriff "Fehlstart" neu definiert. Nach sieben Runden hält man in der Liga bei mickrigen acht Zählern. Es setzte Niederlagen gegen die Fußballgroßmächte Hartberg, Altach und Admira. Der Rückstand auf Salzburg beträgt 13 Punkte, am Sonntag, nach dem direkten Duell auswärts, könnten es 16 sein. Da hilft nicht einmal mehr die Halbierung nach dem Grunddurchgang.

Trotzdem ist es überraschend ruhig in Hütteldorf. Trainer Didi Kühbauer erhielt einen Anruf von Präsident Martin Bruckner, der versicherte, "dass wir die gute Arbeit der letzten zwei Jahre jetzt nicht infrage stellen". Kühbauers Lösungsansatz: "Wenn wir ruhig und klar bleiben und zielstrebiger werden, mache ich mir keine Sorgen."

Am Donnerstag gastiert der KRC Genk zum Auftakt der Europa League im gewiss gut besuchten Allianz-Stadion (18.45 Uhr, ORF 1). Die Belgier sind alte Bekannte, wurden 2016 an gleicher Stelle 3:2 besiegt. "Natürlich wissen wir genau, dass wir eine Topleistung brauchen", sagte Kühbauer.

Kapitän Maximilian Hofmann versicherte, "dass wir dazu imstande sind. Wir benötigen Überzeugung und im letzten Drittel bessere Lösungen". Genk war bisher viermal in der Gruppenphase der Europa League und hat sie viermal überstanden. Trainer ist seit Ende 2020 der Niederländer John van den Brom.

Europa-League, Gruppe H, 1. Runde:
SK Rapid Wien – KRC Genk
Wien, Allianz Stadion, Donnerstag 18.45 Uhr/live ORF eins und Sky, SR Kristo Tohver/EST

Rapid: Gartler – Stojkovic, Greiml, Hofmann, Ullmann – Grahovac, Petrovic – Schick, Fountas, Grüll – Kara

Ersatz: Unger/Hedl – Wimmer, Aiwu, Arase, Kitagawa, Knasmüllner, Ballo

Es fehlen: Strebinger (Schulterschmerzen), Schuster (angeschlagen), Dibon (erneute Knie-OP), Schobesberger, Velimirovic (beide Rapid II)

Fraglich: R. Ljubicic (angeschlagen)

Genk: Vandevoordt – Munoz, Cuesta, Lucumi, Arteaga – Thorstvedt/Tresor, Heynen, Hrosovsky – Bongonda, Onuachu, Ito

Ersatz: Leysen, Chambaere – McKenzie, Sadick, Jukleröd, Preciado, Tresor, Toma, Eiting, Oyen, Ugbo, Paintsil

Es fehlen: Keiner

Fraglich: Thorstvedt (angeschlagen)

Foto: APA/ERWIN SCHERIAU

Nur wenig Zeit bleibt den Fans von Sturm Graz, sich heute in Monaco umzusehen, auch ein Kasinobesuch geht sich nicht aus. Die Einreise ist den 600 Anhängern, die per Bus oder Tagescharterflug kommen, erst dreieinhalb Stunden vor Anpfiff (21 Uhr, Servus TV, Dazn) erlaubt.

Für Sturm ist es eine quasi doppelte Rückkehr. Nach zehn Jahren treten die Steirer wieder in einer europäischen Gruppenphase an – und nach fast 21 Jahren wieder in Monaco. Damals, am 27. September 2000, setzte es in der Champions League ein 0:5 (0:3), das so wenig wie ein 0:5 bei den Glasgow Rangers zur Sache tat, da Sturm mit drei Heimsiegen und einem 2:2 bei Galatasaray den Aufstieg schaffte.

Auch in Monaco dabei war der heutige ÖFB-Teamchef Franco Foda, Ivica Osim nahm ihn zur Pause raus, da hatte ein Marco-Simone-Hattrick bereits entschieden. Es war eine andere Zeit, Sturm-Präsident Hannes Kartnig tätschelte Haifische in seinem Pool.

Daran muss man nicht anknüpfen, doch Selbstvertrauen hat Sturm auch in der Gruppe mit Monaco, Real Sociedad und Eindhoven. Trainer Christian Ilzer hat "einen guten Plan geschmiedet". Sturms Kaderwert beträgt ein Monaco-Zehntel, doch die Monegassen sind unterragend in die Saison gestartet, haben in fünf Runden nur ein Mal gewonnen.

Europa-League, Gruppe B, 1. Runde:
AS Monaco – SK Sturm Graz (Monte Carlo, Stade Louis II, Donnerstag 21.00 Uhr/live ServusTV, DAZN, SR Rumsas/LTU).

Monaco: Nübel – Aguilar, Disasi, Badiashile, Caio Henrique – Martins, Tchouameni, Fofana – Volland, Ben Yedder, Diop

Ersatz: Majecki – Pavlovic, Maripan, Lucas, Matazo, Jakobs, Fabregas, Diatta, Boadu, Isidor

Es fehlen: Golowin (Hüftverletzung), Marcelin (Muskelfaserriss)

Fraglich: Sidibe

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Ljubic, Kiteishvili – Yeboah, Jantscher

Ersatz: Schützenauer – Jäger, Geyrhofer, Borkovic, Komposch, Prass, Kuen, Stückler, Sarkaria, Niangbo, Lang

Es fehlen: Ingolitsch (rekonvaleszent), Trummer, Mwepu (beide Trainingsrückstand), Huspek (nicht im Kader)

Foto: EPA/JOSE MANUEL VIDAL

Also sprach Sevillas Trainer Julen Lopetegui am Dienstagabend nach dem 1:1 daheim gegen Red Bull Salzburg: "Wir haben heute gegen ein Team mit guten Fußballern gespielt, die es zu großen Teams schaffen werden. Alle von ihnen." Salzburgs Rasselbande wird sich also irgendwann auf Europa verteilen, Kapitän Andreas Ulmer ausgenommen, er ist 35.

Die Vereinsphilosophie ist trotzdem ungefährdet, es kommt dank der finanziellen Potenz des Hauptsponsors und eines perfekten Scoutings immer etwas (Besseres) nach. In Sevilla betrug das Durchschnittsalter der Startelf nur 22,1 Jahre. Nur Arsenal war in der Champions League (2009) einmal eine Spur jünger.

Vielleicht war es der Jugend geschuldet, dass von drei Elfmetern zwei verschossen wurden, sowohl Karim Adeyemi als auch Luka Susic sind ja erst 19. Der Kroate Sučić verwandelte wenigstens einen Strafstoß. Für Sevilla (Altersschnitt 29,3) traf der 33-jährige Ivan Rakitić routiniert vom Punkt.

Salzburgs Trainer Matthias Jaissle ist ebenfalls 33. Seine Bilanz beeindruckt: elf Pflichtspiele, zehn Siege, ein Remis. "Vielleicht wäre ein Tick mehr drinnen gewesen", sagte er. "Aber es war aller Ehren wert, ich bin extrem stolz auf das junge Team." Am 29. September geht es daheim gegen Lille weiter. "Was noch alles folgt, kann ich nicht voraussehen."

Champions-League, Gruppe G, 1. Runde:
FC Sevilla – Red Bull Salzburg 1:1 (1:1)
Sevilla, Stadion Ramon Sanchez-Pizjuan, SR Kulbakow/BLR

Tore:
0:1 (21.) Sucic (Foulelfmeter)
1:1 (42.) Rakitic (Foulelfmeter)

Anm.: Adeyemi verschoss einen Foulelfmeter (13./daneben), Sucic verschoss einen Foulelfmeter (37./Stange)

FC Sevilla: Bono – Navas (87. Montiel), Diego Carlos, Kounde, Acuna – Jordan (46. Delaney), Fernando, Rakitic (66. Mir) – Suso (46. Ocampos), En-Nesyri, Gomez (58. Lamela)

Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet, Wöber (51. Piatkowski), Ulmer – Sucic, Camara, Aaronson, Seiwald (79. Capaldo) – Adeyemi (80. Okafor), Sesko (67. Adamu)

Gelb-Rote Karte: En-Nesyri (50./Foul/Schwalbe)

Gelbe Karten: Diego Carlos, Rakitic, Delaney, Navas bzw. Seiwald, Capaldo, Camara, Okafor

(Christian Hackl, Fritz Neumann, 15.9.2021)