Wer den Sommer verlängern und das Home-Office gleich mitnehmen möchte, sollte eine "Workation" in Betracht ziehen – die Kombination aus Arbeit (Work) und Urlaub (Vacation). Denn wem im Job Laptop und Smartphone genügen, kann prinzipiell an jedem Ort der Welt mobil arbeiten. Und dieser Trend hat Zukunft: War mobiles Arbeiten bis Anfang 2020 eher die Ausnahme, so wird laut einer repräsentativen Studie des deutschen Digitalverbands Bitkom in Zukunft mehr als jeder Dritte den Arbeitsort flexibel wählen können.

Folgt man dem Ranking der Ferienhaussuchmaschine Holidu, eignen sich die folgenden Städte am besten dafür. Bei der Erstellung der Rangliste flossen Faktoren wie die Kosten für eine Wohnung, die Internet-Geschwindigkeit, die durchschnittliche Sonnenscheindauer, der Durchschnittspreis für einen Cappuccino oder After-Work-Drink, etc., ein.

Lissabon

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Lissabon führt das Ranking als beste Stadt für eine Workation in Europa an. Obwohl die portugiesische Hauptstadt in keiner der Einzelkategorien auf Platz 1 ist, erzielt sie in Summe die Goldmedaille im europaweiten Ranking: Lissabon ist eine der schönsten und lebendigsten Metropolen in Europa, mit beeindruckender Architektur, hippen Vierteln, der weltberühmten Süßspeise "Pastel de Nata" sowie den traditionellen Fado-Klängen. Workation-Fans können sich an den vielen Stränden außerhalb der Stadtgrenzen entspannen, wobei eine Taxifahrt nur umgerechnet 0,47 Euro pro Kilometer kostet.

Barcelona

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Auf dem zweiten Platz liegt Barcelona. Besonders in der Kategorie "Instagrammability" punktet die zweitgrößte Stadt Spaniens mit über 62 Millionen Beiträgen zum Hashtag Barcelona. Das liegt mitunter an den einzigartigen Bauwerken wie zum Beispiel der Sagrada Familia oder der Park Güell des Architekten Antoni Gaudí. Daneben gibt es 2.737 Aktivitäten, die Besucher begeistern und die mit mindestens vier Sternen bewerten wurden. Etliche Co-Working-Spaces gibt hier, nur in London und Paris findet man europaweit mehr. Die Internet-Geschwindigkeit ist mit 37 Mbit/s beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt, dass in Barcelona mehr als fünf Millionen Menschen leben.

Budapest

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An dritter Stelle im Ranking liegt Ungarns Hauptstadt Budapest. Zwar liefert die Stadt weniger Co-Working-Spaces, Sonnenstunden und Sehenswürdigkeiten als Lissabon und Barcelona, allerdings schneidet Budapest vor allem in Sachen Sightseeing und Lebenshaltungskosten gut ab. Wer vor der Arbeit Lust auf einen cremigen Cappuccino hat, zahlt im Schnitt nur 1,40 Euro. Auch Wohnen ist im Vergleich zu anderen europäischen Städten preiswerter, denn die Kosten für ein Ein-Zimmer-Apartment belaufen sich auf durchschnittlich nur 428 Euro im Monat.

Istanbul

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Istanbul ist ein umstrittener vierter Platz auf der europäischen Liste, da sich die Stadt genau genommen auf zwei Kontinenten – Europa und Asien – befindet. Allerdings wurde die türkische Hauptstadt 2010 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt, weshalb sie sich ihren Platz in dieser Liste verdient hat. Letztes Jahr wurde Istanbul von über 31,4 Millionen Touristen besucht, was die 116 Millionen Instagram-Posts mit dem Hashtag Istanbul erklärt. Neben guten Wetterbedingungen und zahlreichen Touristenattraktionen ist auch der Kostenfaktor ein Pro-Argument für Workation in Istanbul. Die Durchschnittspreise für ein Apartment liegen bei knapp 270 Euro im Monat und auch Kaffeeliebhaber kommen mit 1,44 Euro pro Tasse auf ihre Kosten.

Madrid

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Berufstätige, die das Homeoffice ins Ausland verlegen, sind in Madrid gut aufgehoben. Die spanische Hauptstadt bewegt sich, ebenso wie Bukarest, im Mittelfeld (Platz 5) des Rankings. Obwohl die Lebenshaltungskosten deutlich höher sind als an manch anderen Orten, besticht Madrid mit über 2.700 Sonnenstunden und einer umfangreichen Auswahl an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten. Wenn die Konzentration im angemieteten Apartment nachlassen sollte, gibt es in 125 Co-Working-Spaces die Möglichkeit, seinen Arbeitsort in eines der Gemeinschaftsbüros zu verlegen.

Bukarest

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Auf Platz 5 in der Rangliste befindet sich Rumäniens Hauptstadt Bukarest. Sie hat in den letzten Jahren ein großes Comeback erlebt und bietet Expats sowie Fernarbeitenden viele Annehmlichkeiten: eine der schnellsten Wifi-Geschwindigkeiten der Welt mit 54 Mbit/s, günstige Taxifahrten mit durchschnittlich 0,41 Euro pro Kilometer und zwei Runden Bier für rund 3,25 Euro. Auch für Wohnungsmieten und eine Mahlzeit im Restaurant muss hier deutlich weniger gezahlt werden als andernorts.

Sofia

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Sofia zählt wohl nicht zu den meistbesuchten Städten. Das zeigt auch der Faktor "Instagrammability" im Ranking, denn der entsprechende Hashtag liefert nur vier Millionen Treffer und damit deutlich weniger als andere europäische Großstädte. Damit ist die bulgarische Stadt nicht nur ein Geheimtipp für einen Städtetrip, sondern auch für eine Workation. Günstige Preise für Apartments und Lebensmittel machen den Aufenthalt erschwinglich.

Krakau

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Auf den achten Platz reiht sich Krakau in die Top 10 ein. Mit soliden Durchschnittswerten in den unterschiedlichen Kategorien ist die Stadt im Süden Polens die passende Anlaufstelle für die Trendmischung aus Arbeit und Urlaub. Nach getaner Arbeit lädt ein Stadtbummel durch das historische Zentrum ein, das zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde. Das Wetter ist verhältnismäßig freundlich und der Durchschnittspreis für eine Mahlzeit in einem Restaurant liegt unter sieben Euro.

Belgrad

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Eine weitere Workation-Stadt im Osten Europas ist Belgrad. Die Hauptstadt Serbiens, die malerisch an der Donau liegt, kann im europaweiten Vergleich mit besonders günstigen Mietpreisen für ein Apartment punkten. Auch auf kulinarischer Ebene ist Belgrad erschwinglich: Eine Mahlzeit im Restaurant bekommt man für unter sechs Euro und auch die Afterwork-Drinks sind mit 3,39 Euro relativ günstig.

Porto

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Auch Porto hat es unter die Top 10 geschafft. Das historische Zentrum der portugiesischen Großstadt, welches sich am Ufer des Flusses Duoro befindet, gehört seit 1996 zum Unesco-Weltkulturerbe. Zudem war Porto 2001 Kulturhauptstadt Europas. All diejenigen, die ihr Homeoffice im Ausland aufschlagen möchten, können in Porto mit viel Sonne sowie mit günstigem Bier und Kaffee rechnen. Die Architektur und die direkte Lage am Fluss versprechen den ein oder anderen Schnappschuss für Instagram. Bisher gibt es für den Hashtag Porto fast zehn Millionen Posts, was für die Schönheit und Beliebtheit der Stadt spricht, meint man bei Holidu. (red, 16.9.2021)