Wahlplakat des Grazer FPÖ-Chefs und Vizebürgermeisters Mario Eustacchio.
Foto: APA/NEOS Graz

In Oberösterreich könnte die FPÖ viele Wähler an die neue, radikale Anti-Impf-Partei verlieren. Dabei hat sich doch der Covid-Genesene FPÖ-Obmann Manfred Haimbuchner so ins Zeug gelegt, um auch noch den letzten Anti-Impfler bei der FPÖ zu halten ("Impfen ist kein Gamechanger", sagte er). Aber das ist denen offenbar nicht radikal genug (oder er hätte es nicht auf Englisch sagen dürfen). Auch Bitterstoff-Herbert-Kickl, der Mann mit dem gesunden germanischen Immunsystem, konnte da im Oberösterreich-Wahlkampf offenbar nicht viel ausrichten. Vielleicht hätte der passionierte Pferdeliebhaber doch das Pferdewurmmittel Ivermectin propagieren sollen?

In Graz wird auch gewählt, und auch hier fühlt die FPÖ offenbar die Notwendigkeit, noch bösartiger zu werden. Auf dem Wahlplakat des FPÖ-Chefs und Vizebürgermeisters Mario Eustacchio ist vor einem Flüchtlingsfoto riesengroß der Satz "Graz ist nicht eure Heimat" zu lesen.

Wer diese Partei für regierungsfähig und demokratiekompatibel hält, hat entweder die letzten 50, 60 Jahre in einer Höhle verbracht oder findet das eh okay oder braucht die Partei als Koalitionspartner. Das zieht sich von Friedrich Peter über Jörg Haider bis zu H.-C.Strache und jetzt Herbert Kickl, der der Rechts-außen-Positionierung nun auch noch die Aluhutkomponente in Sachen Corona hinzugefügt hat. Aber es wird sich schon wieder wer finden, der diese Partei wieder in eine Regierung holt. (Hans Rauscher, 17.9.2021)