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Über 30 Kilotonnen Elektro-Müll werden jährlich allein durch Bitcoin-Mining erzeugt. Tendenz steigend.

Foto: Reuters, ELOISA LOPEZ

Bei all den Klimabestrebungen und CO2-Reduktionsplänen wird oft übersehen, dass mit Kryptowährungen unser Planet massiv geschädigt wird. Wie sehr diese Entwicklung eine "wachsende Bedrohung für die Umwelt" ist, zeigt nun eine aktuelle Studie.

Wachsende E-Müllberge

Ziel der Studie, die im Magazin "Resources, Conservation and Recycling" vorgestellt wurde war es, der Elektro-Müllmenge, die durch das Schürfen von Bitcoins jedes Jahr entsteht, ein Gesicht zu geben. Die dabei ermittelten Zahlen waren erschreckend hoch. Die Forscher begründeten das mit der sehr kurzen Lebenszeit der Computer und deren technischer Innereien, die für das "Mining" benutzt werden.

Passend dazu hatte der "Guardian" zuletzt darüber berichtet, dass die ASIC Computer-Chips, die vor allem für den Abbau von Bitcoins beliebt sind, bereits nach 1,29 Jahren für effizientere Chips ausgetauscht werden. Eine vergleichsweise kurze Zeit für Computer-Bauteile. So überrascht auch nicht das Fazit der Studie. "Alleine durch den Abbau von Bitcoins werden im Jahr etwa 30,7 Kilotonnen an E-Müll produziert," erklären die Forscher in der Studie. "Das entspricht in etwa dem Müllwert an kleiner IT- und Telekommunikations-Ausrüstung, die ein Land wie die Niederlande pro Jahr produziert."

Um diese hohen Summen begreifbarer zu machen, rechnen die Forscher auf kleinere Mengen zurück. So erklären sie, dass eine Bitcoin-Transaktion in etwa 272 Gramm E-Müll erzeugt. Im "Guardian" wird das mit der Menge von zwei entsorgten iPhone 12 Minis verglichen. Im Jahr 2020 gab es 112,5 Millionen Bitcoin-Transaktionen.

Zudem verursacht dieser Elektro-Müll bei der Entsorgung giftige Chemikalien und Schwermetalle in den Boden, was zu einer verstärkten Luft- und Wasserverschmutzung sorgt.

Alternativen finden

Laut den Forschern wird das Problem weiter wachsen, auch abhängig davon, wie sich der Preis des Bitcoins entwickelt. Geht man von einem weiteren Anstieg im Jahr 2021 aus, könnte damit der Rekordwert von 64,4 Kilotonnen E-Müll in diesem Jahr erreicht werden.

Als einzige Hoffnung sieht die Studie einen Wechsel des Abbau-Prozesses zu einer Ressourcen-schonenderen Alternative. Genannt wird etwa "Proof of Stake", die etwa von der Cardano-Blockchain mit der Währung Ada bereits benutzt wird. (aam, 19.9.2021)