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Die SIM-Karte wurde in ihrer Lebenszeit immer kleiner. Heute ist sie als eSIM bereits in mehreren Geräten vorab integriert. So müssen nur noch digitale Daten hochgeladen werden – das fummelige Einbauen entfällt.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Unter dem sperrigen Namen Subscriber Identity Module, also Teilnehmer-Identitätsmodul, hätte die kleine "SIM-Karte" vielleicht nicht so große Erfolge gefeiert. So darf man der Eintrittskarte in die Welt des Mobilfunks zum 30-jährigen Jubiläum aber gratulieren und es gibt wohl nur wenige Menschen, die nicht schon einmal diese Chipkarte für ihr Mobiltelefon in der Hand gehalten haben – beziehungsweise diese aus der Hand verloren haben, weil sie über die Jahre immer winziger geworden ist.

Begonnen hat alles 1991 in Deutschland, als der Münchner Smartcard-Hersteller Giesecke und Devrient die ersten Karten an einen finnischen Mobilfunkbetreiber auslieferte. Heute werden allein in Österreich 18 Millionen SIM-Karten genutzt. Das wirkt auf den ersten Blick viel, ist es aber eigentlich gar nicht. Neben SIM-Karten im privaten Bereich, also Tablet, Smartwatch oder Handy, werden sie mittlerweile in zahlreichen Geschäftsfeldern verbaut. Ein Beispiel wären etwa moderne Lastwagen, deren Geschwindigkeit, Position und Treibstoffverbrauch via Sensoren aufgezeichnet und über die via SIM-Karte aufgebaute Verbindung an die Leitstelle übermittelt werden.

Für den Otto-Normalverbraucher ist der winzige Prozessor mit inkludiertem Speicher vor allem wichtig, um über den Mobilfunkanbieter des Vertrauens Telefonieren und das Internet verwenden zu können. Was 1991 in Scheckkartenformat begann, verwandelte sich 1996 in die Mini-SIM, 2003 in die Micro-SIM und 2012 in die Nano-SIM. Seit 2016 gibt es die sogenannte eSIM. Das "e" steht dabei nicht wie bei vielen anderen Dingen derzeit für "elektrisch", sondern für "embedded", also integriert. Das bedeutet, dass diese digitale Version der SIM-Karte, sofern das eigene Smartphone dies unterstützt, ohne viel Aufwand auf einen Chip im eigenen Handy geladen wird. Dies ist sogar mehrfach möglich. Etwa, wenn man eine Büro-Nummer zusätzlich auf das Handy laden will, oder auch eine spanische, wenn man öfter mal in Madrid Urlaub macht.

Platzprobleme gibt es aufgrund der digitalen E-SIM nicht. Ein weiterer wunderbarer Nebeneffekt ist, dass die eSim keinen Plastikmüll mehr produziert. Und da sie künftig wohl nur noch aus digitalen Daten besteht, bleiben uns auch weitere Verkleinerungen erspart. Was soll man sagen? Die SIM-Karte ist 30 Jahre nach ihrer Geburt noch genauso modern, wie sie damals bei ihrer Einführung war. (Alexander Amon, 20.9.2021)