Mit den neuen Quarantäneregeln des Bundes gibt es aktuell auch deutlich weniger Schulklassen in Quarantäne.

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Wien – Die neuen Quarantäneregeln des Bildungsministeriums haben direkte Auswirkungen auf die Situation an Wiens Schulen. Mit Stand Montagvormittag waren 411 Schulklassen in Wien in Quarantäne – das waren 195 Klassen weniger als Ende der vergangenen Schulwoche. Damit zeichnet sich vorerst eine Entspannung der Situation ab. Nicht eingerechnet sind freilich noch die Ergebnisse der PCR-Test-Runden von dieser Woche.

Wie berichtet können sich betroffene Schülerinnen und Schüler, die in Quarantäne geschickt wurden, mit dem neuen Erlass des Ministeriums bereits nach fünf Tagen per PCR-Test freitesten. Bisher war das frühestens nach zehn Tagen möglich. Außerdem gibt es die Regel, dass nur noch jene Schülerinnen und Schüler zu Hause bleiben müssen, die direkte Sitznachbarn im Radius von zwei Metern des positiv getesteten Klassenmitglieds sind. Aber auch weitere enge Kontaktpersonen können im Einzelfall in Quarantäne geschickt werden, sofern die jeweilige Landesgesundheitsbehörde dies für notwendig erachtet.

Weniger Klassen von Quarantänemaßnahmen betroffen

Mit den neuen Vorgaben zeichnet sich aber bereits jetzt deutlich ab, dass viel weniger Schulen von einschneidenden Quarantänemaßnahmen betroffen sind. Ende der vergangenen Woche waren noch 525 Schulen in der Bundeshauptstadt teilgesperrt – mit zumindest einer Klasse in Quarantäne. Aktuell sind es nur noch 335 teilgesperrte Schulen, wie es auf STANDARD-Anfrage hieß.

In Wien wurden bisher die Quarantäneregeln von den Behörden besonders streng ausgelegt. In den anderen Bundesländern gab es deutlich weniger Quarantänefälle. Laut Bildungsministerium waren mit Stand Freitag außerhalb Wiens nur 101 Schulklassen in Niederösterreich, zwei Schulklassen in Salzburg sowie eine Klasse im Burgenland wegen Covid-Infektionsfällen gesperrt.

Im Kindergartenbereich gab Wien nach aktuellem Stand eine Komplettsperre eines Kindergartens bekannt. Dazu kommen 58 Teilsperren sowie insgesamt 82 gesperrte Kindergartengruppen.

1100 positive PCR-Tests an Schulen

Insgesamt wurden vergangene Woche an Österreichs Schulen 1.100 positive PCR-Tests über die Programme "Alles gurgelt" sowie "Alles spült" festgestellt. Und das bei zusammengerechnet knapp über einer Million ausgewerteten PCR-Tests. Über "Alles gurgelt", das es nur in Wien ab der fünften Schulstufe gibt, waren es 591 positive Ergebnisse – bei 226.300 Tests. Beim Programm "Alles spült", das in Wiens Volksschulen und in allen anderen Schulen in Österreich zum Einsatz kommt, waren 530 der rund 818.000 Tests positiv.Bemerkenswert dabei: Über "Alles gurgelt" fielen 0,45 Prozent der Tests positiv aus. Bei "Alles spült" – dem Testprogramm des Bundes – in Wiens Volksschulen lag die Positivitätsrate nur bei 0,12 Prozent. Das Bildungsministerium kündigte an, diesen unterschiedlichen Raten bei den beiden PCR-Test-Programmen auf den Grund gehen zu wollen. (David Krutzler, 20.9.2021)