Wir werden uns warm anziehen müssen. So viel ist klar. Nicht nur, weil es im Winter ziemlich sicher saukalt wird. Viel betrüblicher ist: Wir wissen, dass es pandemietechnisch wieder ungemütlich wird. Zwar kennt mittlerweile jeder und jede einen, der oder die bereits geimpft ist. Leider kennen viele auch unerfreulich viele Zögerliche, die sich bisher nicht zu einem Stich aufraffen konnten. Das ist ein Problem, denn das Virus findet im Winter, wenn viele in warmen Stuben zusammenhocken, sein ideales Betätigungsfeld.

Die Wintersaison naht mit Riesenschritten.
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Ob wir es schaffen, noch rechtzeitig genügend Menschen davon zu überzeugen, dass Impfen nicht nur in den allermeisten Fällen dem eigenen Wohlbefinden hilft, sondern auch dem der uns näher oder ferner stehenden Menschen und nicht zuletzt dem wirtschaftlichen, wird sich zeigen.

Sicher ist: Die Wintersaison naht mit Riesenschritten. Auch wenn wohl einige den ruhigen Zeiten auf den Pisten in der vergangenen Saison nachtrauern werden: Den Betrieben wünscht man einen solchen Winter kein weiteres Mal.

Kompliziert bleibt es auch heuer. Die Maßnahmen für die Wintersaison orientieren sich am bekannten Dreistufenplan, der mit der Intensivbettenauslastung verknüpft ist. Für das Skifahren und das Vergnügen danach wird es damit Bestimmungen geben, mit denen man umgehen kann. Die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) gilt für Hotellerie, Gastronomie und Seilbahnen, dazu kommt die FFP2-Masken-Pflicht. Kontrollen beim Zutritt zu den Liften soll es nur stichprobenartig durch Polizei und Gesundheitsbehörden geben. Und da sind wir auch schon beim springenden Punkt.

Jetzt kommt es darauf an, das auch ernst zu nehmen. Dabei spielt Kontrolle eine wichtige Rolle. Denn was nützen die besten Regeln, wenn sich niemand darum schert? Auch das wird über Gedeih und Verderb der Betriebe und der Urlaubenden mitentscheiden. Halbherzige Ausreden, man sei von städtischen Ausflüglern zu manchen Zeiten überrollt worden oder es fehle an Testinfrastruktur, gelten heuer nicht. Betriebe und Behörden konnten im Vorjahr ausreichend Erfahrungen sammeln und müssen nun ihr wohlerworbenes Wissen in gute Maßnahmen ummünzen, die allen, die es wollen, ein sicheres Wintervergnügen erlauben. Die Voraussetzungen dafür sind intakt. Vor allem aber sei das Skivergnügen allen gegönnt. (Regina Bruckner, 20.9.2021)