Gerne steht man an einem grauen Herbstnachmittag vor dem Bücherregal und sucht nach dem nächsten Werk, mit dem man sich beschäftigen will. Andächtig betrachtet man seine Schätze. Doch halt! Der "Radetzkymarsch" steht einsam und verloren da. Neben ihm – eine Lücke. Wo ist die "Kapuzinergruft"?? Tja, vermutlich in einem fremden Regal. Wenn man nur noch wüsste, wem man das Buch einst geborgt hat!

"Aber das bekomme ich schon wieder, gö?"
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Die eigene Naivität, Vergesslichkeit und Freigiebigkeit kann traurige Lücken in die Büchersammlung reißen. Zu groß der eigene Enthusiasmus, das soeben Gelesene mit anderen zu teilen. "Du musst das unbedingt lesen, hier, nimm es ruhig gleich mit." Und schwupps, weg war das Buch.

Umgekehrt stehen auch in der eigenen Bibliothek die einen oder anderen Werke, die einem genau genommen eigentlich gar nicht gehören. Angefangen beim alten Stowasser, in dem noch der Name der alten Sitznachbarin aus der achten Klasse steht, bis zum spannenden Krimi, den man zwar längst ausgelesen hat, aber irgendwie nie dazukam, ihn zurückzugeben. Und nun, ein paar Jahre später, wäre das doch fast schon unangenehm, oder nicht?

Ihre Erfahrungen?

Welches Buch haben Sie nie zurückbekommen? In welchem traurigen Zustand sahen Sie Ihre Bücher bereits wieder? Und welche Bücher, die Ihnen eigentlich gar nicht gehören, stehen in Ihrem Bücherregal? (aan, 23.9.2021)