Samsungs Galaxy-Z-Fold-Reihe (im Bild) könnte schon bald Konkurrenz durch Google bekommen.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Bislang dominiert ein Unternehmen den Markt für faltbare Smartphones praktisch im Alleingang: Samsung. Zwar gibt es durchaus auch andere Hersteller in diesem Bereich, niemand zieht dieses Thema aber dermaßen konsequent durch wie der südkoreanische Hersteller. Dieser Enthusiasmus scheint ansteckend zu sein, jedenfalls kursieren seit Monaten Gerüchte, dass gleich mehrere namhafte Hersteller bei Samsung Bildschirme für ähnliche Geräte bestellt haben. Einer davon soll Google sein, und hier verdichten sich die Gerüchte nun.

Übernächste Version

Bei XDA Developers hat man Hinweise auf eine bislang unbekannte Android-Generation namens Android 12.1 gefunden. Diese wird offenbar derzeit intern bei Google parallel zum für Anfang Oktober erwarteten Android 12 entwickelt. Nun ist es natürlich nicht ungewöhnlich, dass gleichzeitig an mehreren Releases gearbeitet wird, in diesem Fall handelt es sich aber offenbar wieder um ein größeres Update, mit dem auch neue Programmierschnittstellen für Entwickler einhergehen – etwas, das sonst den jährlichen, großen Versionssprüngen vorbehalten ist.

Was Android 12.1 nun aber so interessant macht, sind die Änderungen, die die neue Version mit sich bringen wird. So arbeitet Google offenbar an einem "Taskbar"-Feature, also einem Anwendungsstarter ähnlich zu iPad OS oder Mac OS, der am unteren Bildschirmrand positioniert ist. Und dieser scheint exklusiv für Geräte mit größerem Bildschirm – und hier im Speziellen für faltbare Smartphones gedacht zu sein.

Pixel Fold?

Nicht unbedingt ein Bild eines Pixel Fold, aber zumindest eines für den geplanten Taskbar.
Grafik: Google

Ein mittlerweile entferntes Bild im Android-Quellcode zeigte sogar bereits einen Mockup eines entsprechenden Geräts. Ebenfalls zu sehen ist dabei eine Split-Screen-Ansicht samt der Möglichkeit, zwei Chrome-Fenster nebeneinander anzuzeigen. Andere Codestellen verweisen auf weitere neue Features für Foldables, etwa eine Animation des Übergangs zwischen äußerem und innerem Bildschirm oder auch den gleichzeitigen Start von App-Paaren – etwas, das man auch von der Samsung-Software her kennt.

Wer Google kennt, weiß, dass solche Dinge immer dann bei Android einfließen, wenn das Unternehmen selbst an entsprechender Hardware arbeitet. Während rund um das Pixel 6 und Pixel 6 Pro mittlerweile so gut wie alles durchgesickert ist – beziehungsweise von Google selbst schon kommuniziert wurde –, ist zur Hardware eines Pixel Fold bisher allerdings recht wenig bekannt. Ein früherer Leak sprach von einem 7,6 Zoll großen Bildschirm, auch sonst soll es viele Anklänge zum Galaxy Z Fold 3 geben.

Zeitplan

Laut dem für seine Leaks bekannten Journalisten Evan Blass soll das faltbare Pixel, das unter dem Codenamen Passport entwickelt wird, noch vor Ende des Jahres erscheinen. Google soll daran hinter den Kulissen schon seit mehr als zwei Jahren gearbeitet haben. Von einem ähnlichen Zeitrahmen hatte zuvor schon ein Display-Experte gesprochen, der zusätzlich betonte, dass es sich dabei um einen LTPO-Bildschirm handelt. Entsprechende Displays zeichnen sich durch eine variable Bildwiederholrate aus, die dynamisch gewechselt werden kann – also je nach Bedarf zwischen 10 und 120 Hz. Auch das Pixel 6 Pro soll dem Vernehmen nach so einen Bildschirm aufweisen.

Noch interessanter wird die Situation dadurch, dass ein Bericht von "9to5Google" darauf hinweist, dass Google parallel noch an einem zweiten faltbaren Smartphone arbeitet – und zwar unter dem Namen Jumbojack. Dies könnte dann ein Pendant zum Galaxy Z Flip sein. Bei diesem Modell gibt es bislang aber keinerlei Hinweise auf eine tatsächliche Veröffentlichung, insofern könnte es sich auch um einen Prototyp für ein späteres – oder auch nur zur internen Verwendung gedachtes – Gerät handeln. (Andreas Proschofsky, 21.9.2021)