Robert Heffler (Jürgen Vogel) und die junge Kriminalhauptkommissarin Kay Freund (Seyneb Saleh) in "Jenseits der Spree".

Foto: ZDF / Oliver Feist

Berlin – Der Mord an einem Mann, der vor kurzem aus Afrika nach Deutschland kam, stellt den Auftakt dar zu einer neuen Krimiserie im ZDF: In "Jenseits der Spree" (ab Freitag, 20.15 Uhr) ermitteln Kriminalhauptkommissarin Kay Freund (Seyneb Saleh) und ihr Kollege Robert Heffler (Jürgen Vogel). Das Format, das an dem Sendeplatz auf Fernsehklassiker wie "Derrick" folgt, versucht durchaus, neue Akzente zu setzen.

Heffler ist alleinerziehender Vater dreier Töchter. Zum Schutz seines Familienlebens hat er sich aus dem Kriminaldauerdienst zurückgezogen. Aus Personalmangel wird er gebeten, die neue Kommissarin Freund zu unterstützen. Sie wird als jung und risikobereit dargestellt, ein Workaholic. Heffler sagt zu, die Mädchen sollen aber nichts davon erfahren. Problematisch, denn immer wieder ruft eine der Töchter an. Die beiden Kommissare indes verstehen sich auf Anhieb überraschend gut – so als würden sie seit Jahren zusammenarbeiten.

Schauplatz Berlin-Köpenick

Auch filmisch wolle die Serie für Frische sorgen – "durch den noch unverbrauchten Schauplatz Berlin-Köpenick", erklärte das ZDF. Eine große Arbeiterschicht trifft auf viele Zugezogene aus der ganzen Republik, wie Vogel es beschreibt. "Durch diese Gegebenheiten hat man vielschichtige Möglichkeiten, die Fälle zu erzählen: Man springt zwischen den Welten, den reichen und normalen Leuten, hin und her, und erhält so unterschiedliche Sichtweisen auf Köpenick."

In der Auftaktfolge "Blutsbande" geht es unter anderem um einen sterbenskranken ostdeutschen Bauingenieur, der zu DDR-Zeiten "die sozialistischen Brüder in Äthiopien" beim Bau von Fabriken unterstützte, später dort mit einer eigenen Firma viel Geld machte und – nicht unumstritten – Kunst nach Deutschland schaffte. Seine Pflegerin wirkt übereifrig, versucht ihn abzuschotten. Das Opfer wiederum hatte vor seinem Tod bei einer Spedition gearbeitet, sich in eine Angestellte verliebt. Die wurde von einem Kollegen belästigt. Liegt auch hier ein Motiv?

Einstündige Episoden

Da die Episoden nur eine Stunde dauern, ist das – je nach Sichtweise – vollgepackt und etwas viel Stoff für die kurze Zeit. Oder in erster Linie kurzweilig und kompakt erzählt. Die vier vorerst geplanten Folgen sind für sich abgeschlossene Kriminalfälle. Die Geschichte der Hauptfiguren entwickelt sich unterdessen weiter. Flankiert werden soll das Ganze in sozialen Netzwerken mit Beiträgen rund um die Familie Heffler. (APA, dpa, 22.9.2021)