Der oberösterreichische FPÖ-Politiker Manfred Haimbuchner, derzeit Landeshauptmannstellvertreter.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Linz – In den letzten Stunden vor der Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl am kommenden Sonntag in Oberösterreich gibt es erneut Wirbel um Inserate von FPÖ-Mitgliedern der Landesregierung im rechten "Wochenblick", der auch immer wieder mit fragwürdigen Corona-Informationen auffällt. Auslöser war die Beantwortung mehrerer von den Grünen dazu gestellten Anfragen. Über die Antworten berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" und das "profil".

Demnach haben Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner sowie die Landesräte Günther Steinkellner, Wolfgang Klinger – und vor diesem Elmar Podgorschek – in der zu Ende gehenden Legislaturperiode insgesamt fast 108.000 Euro für Inserate in diesem Medium bezahlt. Es berichtete beispielsweise zuletzt online über eine Studie, wonach Raucher weniger häufig an Corona erkranken. Oder es zitierte einen amerikanischen Arzt, der bei geimpften Patienten einen massiven Anstieg verschiedener Autoimmunerkrankungen und Krebsarten festgestellt haben will.

Für Grünen-Klubchef Mayr "unerträglich"

Der Klubchef der Grünen, Severin Mayr, bezeichnet die Überweisungen von Steuergeld an das Medium insgesamt als "unerträglich" insbesondere aber, weil es eine verharmlosende Berichterstattung betreibe und die Anstrengungen des Landes, die Impfquote zu steigern, untergrabe. Die ÖVP solle nachdenklich werden, ob die FPÖ als Koalitionspartner geeignet sei, ein Land zu führen, so der Grüne, dessen Partei sich um eine Regierungszusammenarbeit mit der ÖVP bemüht. Die Werbetätigkeit der Freiheitlichen in dem besagten Medium löse ebenso bei ÖVP-Politikern Unmut aus, "auch wenn offiziell dazu geschwiegen wird," heißt es in den OÖN.

Der Kritik der Grünen konterte in dem Artikel der FP-Landesparteisekretär Erwin Schreiner: Man halte sich bei der Information der Bevölkerung an das Regulativ des Landes. Die Grünen könnten "mit Medienvielfalt offenbar nicht umgehen". Beworben wurden in Inseraten etwa die Wohnbeihilfe, die oberösterreichische Familienkarte oder die "krisensichere Trinkwasserversorgung". (APA, 22.9.2021)