Am Mittwoch benötigten 216 Covid-Patientinnen und -Patienten eine intensivmedizinische Betreuung. Das waren vier Personen weniger als am Dienstag. Der Belag soll laut Prognosen in den kommenden Tagen leicht steigen.

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Die Experten des Covid-Prognose-Konsortiums haben angesichts sinkender Neuinfektionszahlen ihre Vorschau für die Intensivbettenauslastung in Österreich deutlich nach unten korrigiert. Denn bei ihrer Prognose vor 14 Tagen hatten die Experten für 22. September noch 281 belegte Covid-Intensivbetten erwartet, vor sieben Tagen wurden für Mittwoch 262 prognostiziert. Tatsächlich waren es am Mittwoch 216 Covid-Intensivfälle. Die Differenz ist also doch beträchtlich. Auch bei der jüngsten Entwicklung der Neuinfektionszahlen lagen die Experten etwas daneben.

Als mögliche Faktoren für die positive Entwicklung sieht das Prognose-Konsortium das Ende der Reise-Hochsaison mit Schulbeginn an. Damit kamen auch weniger Fälle zurück nach Österreich, die sich im Urlaub infiziert hatten. Als plausibel werten die Experten zudem eine "dämpfende Wirkung der Schultestungen". Zwar seien die Neuinfektionen nach der Schulöffnung angestiegen, die darauffolgenden Isolations- und Quarantänemaßnahmen hätten aber weitere Infektionen verhindert.

Konstant etwa 2.000 Neuinfektionen pro Tag erwartet

Eine Trendumkehr ist laut dem Konsortium aber keineswegs zu erwarten – auch wenn die effektive Reproduktionszahl zuletzt auf 1,01 sank. Erst bei einem Wert unter 1 wird die Ausbreitung abgebremst. Die Experten gehen demnach temporär von einem "konstanten Fallgeschehen" aus: Erwartet werden im 14-tägigen Prognosezeitraum durchschnittlich rund 2.000 Fälle pro Tag. Am Mittwoch waren es 2.022 Neuinfektionen.

Verwiesen wird auf eine ähnliche Entwicklung im September des Vorjahrs: Damals wurde Mitte bis Ende September vorübergehend ein Plateau der Fallzahlen beobachtet, ehe die zweite Welle Mitte Oktober rasant Fahrt aufnahm. Anfang November wurde dann – noch ohne Möglichkeit von Impfungen – ein Lockdown verhängt.

Die aktuelle "Delle" im Infektionsgeschehen hat auch Auswirkungen auf die Intensivbetten-Prognose: So erwarten die Experten zwar weiterhin einen Anstieg – aber eine bei weitem nicht mehr so rasante Entwicklung wie in den beiden vorhergehenden 14-Tage-Prognosen. Bis kommenden Mittwoch werden nur noch 241 belegte Covid-Intensivbetten erwartet (statt 326 wie in der Prognose vor einer Woche für diesen Tag). In Wien könnte laut den Experten im Prognosezeitraum bis 6. Oktober die Marke von 100 Intensivbetten für Covid-Patientinnen und -Patienten übersprungen werden. (David Krutzler, 22.9.2021)