Eine Regenbogenfahne bei einem Protestmarsch in Krakau.

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Warschau – Eine Region im Süden Polens hat nach Druck der EU eine Resolution gegen nicht heterosexuelle Menschen (LGBT) aufgehoben. Das Regionalparlament der Woiwodschaft Świętokrzyskie (Heiligkreuz) stimmte am Mittwoch dafür, eine 2019 verabschiedete Erklärung über "Widerstand gegen die LGBT-Ideologie" zu streichen. In Polen haben sich knapp hundert Städte und Regionen zu "LGBT-Ideologie-freien" Zonen erklärt. Die meisten davon befinden sich im stark katholisch geprägten Osten und Süden des Landes.

Die EU-Kommission hat deshalb Verhandlungen über regionale Fördermittel mit fünf polnischen Regionen ausgesetzt. "Die EU-Kommission hat betont, dass es gegen Artikel 2 der Europäischen Verträge verstößt, wenn Gebiete, Arbeitsplätze oder Dienstleistungen als LGBT-frei definiert werden", sagte der Chef der Regionalverwaltung von Świętokrzyskie, Andrzej Bętkowski. Vor wenigen Tagen hatte bereits die Region Krakau auf den Druck der EU reagiert und ihren Status als "LGBT-Ideologie-freie" Zone wieder aufgehoben.

Die EU-Kommission nahm den Schritt positiv auf. "Wir sehen eine Bewegung in die richtige Richtung und erwarten, dass andere Regionen den gleichen Weg gehen", sagte Kommissionssprecher Christian Wiegand der Nachrichtenagentur PAP. Man werde die Situation weiterhin aufmerksam verfolgen. (APA, 23.9.2021)