Auch im Burgenland werden ungeimpfte Schülerinnen und Schüler weiter getestet. Laut dem Büro der Bildungslandesrätin passiert das freiwillig.

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An Österreichs Schulen wird weiterhin fleißig gegurgelt und gespült. Nur ein kleiner Bruchteil der PCR-Tests ist positiv, bei rund einer Million Tests pro Woche macht sich das aber bemerkbar: Bis Mittwoch gab es österreichweit 858 positive Ergebnisse an Schulen, das waren 0,1 Prozent der bisher durchgeführten Tests. Hier fehlte allerdings noch die zweite PCR-Test-Runde ab der fünften Schulstufe in Wien. Vergangene Woche waren insgesamt rund 1.100 PCR-Tests positiv.

Die deutlich gelockerten Quarantäneregeln an den Schulen sorgen aber weiterhin dafür, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Quarantäne massiv abnimmt. Vor allem in Wien, wo die Maßnahmen bisher sehr streng ausgelegt wurden, macht sich das bemerkbar: Am Donnerstag waren nur noch 173 Schulklassen gesperrt, wie DER STANDARD in Erfahrung bringen konnte. Zu Wochenbeginn waren es noch 411 Klassen – also mehr als doppelt so viele. Vor einer Woche betrug die Zahl noch 606 Schulklassen, damit waren mehr als 12.000 Schülerinnen und Schüler in Wien zu diesem Zeitpunkt in Quarantäne.

Zwar wurden auch diese Woche hunderte Kinder und Jugendliche in Wien positiv getestet und isoliert. Allerdings sieht die neue Regel des Bildungsministeriums seit einer Woche vor, dass im Klassenverbund nur noch enge direkte Kontaktpersonen oder direkte Sitznachbarn im Umkreis von zwei Metern in Quarantäne geschickt werden sollen. Die Entscheidung trifft im Einzelfall die städtische Gesundheitsbehörde. Dazu kommt, dass sich Schülerinnen und Schüler bereits nach fünf und nicht mehr nach zehn Tagen per PCR-Methode freitesten können.

In anderen Bundesländern nur ein Randaspekt

In den anderen Bundesländern sind geschlossene Schulklassen nur noch ein Randaspekt: In Niederösterreich waren mit Stand Mittwoch 23 Klassen wegen Quarantänemaßnamen zu, vor einer Woche war diese Zahl noch viermal so hoch. Oberösterreich und Salzburg meldeten sieben gesperrte Klassen, die Steiermark und das Burgenland hatten keine einzige Klasse in Quarantäne.

Sicherheitsphase endet im Osten

Am Freitag endet im Osten Österreichs auch die auf drei Wochen verlängerte Sicherheitsphase an den Schulen. Diese sah eben drei Testrunden pro Woche vor, eine davon wurde mit PCR-Methode durchgeführt. Nur in Wien gab es ab der fünften Schulstufe und mittels des Programms "Alles gurgelt" zwei PCR-Tests pro Woche.

Abgelöst wird dieses System von einer Einteilung in drei verschiedene Risikostufen. Stufe eins sieht keine Tests und keine Maske mehr vor. Bei Stufe zwei und drei müssen ungeimpfte Schülerinnen und Schüler (das betrifft etwa auch alle Volksschüler) weiterhin dreimal pro Woche getestet werden.

Die Einstufung erfolgt erstmals am Freitag auf Basis von Daten der Corona-Ampel-Kommission. Stufe eins wird dann festgestellt, wenn die risikoadjustierte Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 sowie die Covid-Intensivbettenauslastung unter zehn Prozent bleibt. Stufe zwei sieht die Grenze bei einer Inzidenz von 200 sowie einer Auslastung von 20 Prozent. Stufe drei ist alles darüber.

Auch das Burgenland testet weiter

Laut STANDARD-Informationen fallen Wien und Niederösterreich in Stufe zwei. Das heißt: Bei Ungeimpften wird weiter getestet wie bisher. Das betrifft etwa alle Volksschüler und alle unter zwölf Jahren, für die ja noch keine Impfung zugelassen ist. Geimpfte können sich freiwillig testen. Und abseits der Klasse muss Maske getragen werden.

Das Burgenland hingegen erfüllt zwar die Werte für Stufe eins. So beträgt die Auslastung der Covid-Intensivbetten derzeit etwa nur drei Prozent. Dennoch hat die Corona-Kommission das Burgenland auf Stufe zwei gesetzt. Damit wird auch in Burgenlands Schulen weiterhin getestet, wie es in Stufe zwei vorgesehen ist.

Das sagte der Sprecher von Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) am Donnerstag auf Anfrage dem STANDARD. "Die Tests werden weitergeführt, auch wenn wir das gar nicht müssten", meinte Gerald Pangl. Geimpfte Schülerinnen und Schüler können sich auf freiwilliger Basis testen lassen. Laut Pangl ist dieses Testregime für zumindest vier Wochen vorgesehen.

Damit kann für den Schulbereich zusammengefasst festgehalten werden: Nur eine Woche nach Schulbeginn im Osten wurden vom Bund neue Quarantäneregeln erlassen. Davor wurde die Sicherheitsphase kurzfristig von zwei auf drei Wochen ausgedehnt. Es gibt zwar eine Einteilung in drei Sicherheitsstufen, die die Sicherheitsphase ablöst. Auch bei Erfüllung der Werte für Stufe eins kann aber ein Bundesland freiwillig in Stufe zwei eingestuft werden, wenn sich die Corona-Kommission und das jeweilige Bundesland darauf verständigen. (David Krutzler, 23.9.2021)