Die unzähligen Aufladekabel für unterschiedliche Handys und andere Geräte, die Verbraucher in oft nur wenigen Jahren zu Hause ansammeln, sind ein ewiges Ärgernis – und ein typisches Beispiel, wie Elektromüll produziert und Ressourcen verschwendet werden. Nun unternimmt die EU-Kommission einen weiteren Anlauf, um die Anbieter zu einem einheitlichen Standard zu zwingen – dem modernen USB-C-Stecker, der sich immer weiter durchsetzt. Doch wieder wehrt sich der US-Konzern Apple dagegen, der für seine iPhones und iPads immer eigene Wege geht.

Die EU-Kommission will Anbieter künftig zu einheitlichen USB-C-Steckern zwingen.
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So wünschenswert einheitliche Standards sind: Auch Apple hat gute Argumente auf seiner Seite. Das Unternehmen erfindet auch bei seinen Lightning-Anschlüssen immer wieder neue Lösungen; ein Zwang zur Einheit würde Innovationen auf diesem Gebiet bremsen. Und bis die EU endlich eine Vereinbarung erreicht hat, könnte die Ladekabeltechnologie obsolet sein und Aufladen nur noch berührungslos stattfinden.

Das Ärgerliche an der Brüsseler Initiative ist, dass sie den anderen Kabelsalat außer Acht lässt – die vielen unterschiedlichen Stromanschlüsse in Europa, die Reisende zur Verzweiflung bringen und für Hersteller aller Geräte Kosten verursachen. Da hat sich seit Jahrzehnten nichts geändert, weil jedes Land an seinen Steckdosen festhält. Doch dafür müsste sich die Kommission mit nationalen Regierungen anlegen. Und das ist noch um einiges schwieriger als ein Kampf mit Apple. (Eric Frey, 23.9.2021)