Für Schauspieler Daniel Craig ist "Keine Zeit zu sterben" der letzte James-Bond-Film, in dem er die Hauptrolle spielt.

Foto: AFP / Leon Neal

In dieser Woche nutzen einige Stars ihre Reichweite, um ein neues Bild von sich zu schaffen, während andere auf Instagram erklären, warum sie zuletzt nicht zu sehen waren. Diese Geschichten und andere erzählt diese Woche der "Prominente Platz".

Megan Fox und Kourtney Kardashian posieren in Unterwäsche

Megan Fox hat genug davon, sich Erwartungen zu beugen. Der "Transformers"-Star hat in der Vergangenheit immer wieder darüber gesprochen, wie er gerade zu Beginn seiner Karriere stark sexualisiert inszeniert wurde. So hat Fox in "Bad Boys II" als 15-Jährige halbnackt eine Nebenrolle gespielt.

Knapp 20 Jahre später lässt sich Fox in keine Form mehr pressen. In den vergangenen Monaten hat die Schauspielerin immer wieder mit ihrem Image als Sexbombe gespielt. Sei es, indem sie Fotos von sich mit selbstironischen Kommentaren postet oder wenn sie nun gemeinsam mit ihrer Freundin Kourtney Kardashian in Unterwäsche posiert.

Auf den Fotos für die Unterwäschemarke von Kardashians Schwester Kim reiben sich die Frauen aneinander, beißen gemeinsam in einen Apfel, füttern einander mit Kirschen. Die Bilder sind in ihrer Bildsprache und Inszenierung so stark übersexualisiert, dass man in der U-Bahn Fotos schnell wegklickt, damit die Leute keinen falschen Eindruck davon bekommen, was man da liest. Die Überspitzung gibt Fox aber recht: Die Schauspielerin zeigt so, wie bescheuert vermeintlich sexy Inszenierungen oft sind.

Supermodel-Kolleginnen unterstützen Linda Evangelista

Fox sieht in Bildern von sich selbst eine Chance, ihr Image zu gestalten. Linda Evangelista hat in den vergangenen fünf Jahren diese Möglichkeit nicht gesehen. Grund ist ein Eingriff, der sie "brutal entstellt" habe. Beim sogenannten Coolsculpting hätten Fettansammlungen mit Kälte entfernt werden sollen. In Evangelistas Fall hätten sich die Fettzellen jedoch vermehrt. Darüber und die Folgen sprach sie in einem Instagram-Posting.

Sie habe immense Scham gespürt und sei in einen Kreislauf von Depression, Trauer und Selbsthass geraten. Dass sie nun an die Öffentlichkeit geht, hat einen Grund. "Ich möchte aus meiner Tür mit erhobenem Haupt treten, obwohl ich nicht mehr wie ich selbst aussehe", schreibt Evangelista. Unter dem Posting sprechen ihr ehemalige Supermodel-Kolleginnen, Fashiondesigner und Wegbegleiter Mut zu. Naomi Campbell, Claudia Schiffer, Gigi Hadid, Tom Ford: Die Liste der Unterstützer liest sich wie ein Who's who der internationalen Mode-Industrie.

Dass Evangelistas Offenheit so bemerkenswert ist, zeigt den immensen Druck, der auf Models lastet. Sie sollen perfekt aussehen – egal was sie dafür tun müssen. Und wenn doch mal jemand nachfragt, singt die Modelindustrie immer noch das verlogene Lied von "Gute Gene, viel Wasser, früh schlafen gehen". Dass selbst Model-Ikonen wie Evangelista nur mit potenziell gefährlichen Verfahren ihren Model-Look aufrechterhalten können, sollte aufrütteln. Ob sich durch ihre Offenheit tatsächlich etwas ändert oder nicht: Die Unterstützer von Evangelista sind sich einig, dass sie trotz allem eine Ikone bleibt.

Ireland Baldwin post im Bikini für Body-Positivity

Wie groß der Druck auch auf junge Models ist, will Ireland Baldwin auf Instagram zeigen. Die Tochter von Schauspielerin Kim Basinger und Alec Baldwin schreibt auf ihrem Profil, dass sie ihre Cellulite, Dehnungsstreifen, Kurven, Ekzeme, eingewachsene Haare, blasse Haut, ihren ungefärbten Haaransatz und haarigen Beine wohlwollend annehme. Dazu teilt sie Bilder von sich, die all diese kleineren und größeren Unschönheiten präsentieren sollen.

Vorweg: Es ehrt Baldwin, dass sie zeigen will, dass auch sie als Model mit ihrem Körperbild kämpft. Gleichzeitig kommt man nicht umhin, die Augenbrauen ein bisschen zu kräuseln. Ein normschönes 25-jähriges Model in einem knappen Bikini tut jetzt genau was für die Body-Positivity, die Baldwin mit ihrer Caption ausdrücken will?

Vielleicht kann Baldwin ja über diese Frage mal mit ihrer Mutter sprechen. Irgendwas sagt mir, dass Oscar-Preisträgerin Kim "Je älter ich wurde, desto weniger Rollen bekam ich trotz meines immensen Talents" Basinger dazu ein oder zwei kluge Gedanken hätte.

Daniel Craig ist gegen einen weiblichen James Bond

Wo wir gerade von Menschen sprechen, die ihre Gedanken nicht so ganz zu Ende denken: Daniel Craig ist dagegen, dass eine Frau ihm in der Rolle von James Bond nachfolgt. "Es sollte einfach bessere Rollen für Frauen geben", sagte Craig in einem Interview zur Frage, ob auch mal eine Frau den berühmtesten Geheimagenten der Welt spielen sollte. Dasselbe gelte laut Craig auch für Schauspieler, die nicht weiß sind.

Craigs Logik ist bestechend in ihrer Einfachheit: Sollen sich die Frauen und Minderheiten doch auch eine Mega-Filmreihe aufbauen, hinter der Jahrzehnte an Tradition und Milliarden an Produktionskosten stecken. Man muss nur wollen!

Vielleicht kann Craig es Ireland Baldwin gleichtun und sich mal mit anderen austauschen. Craig könnte etwa mit Naomie Harris sprechen. Sie wird im neuesten Film "Keine Zeit zu sterben" Miss Moneypenny spielen. "Das hat mir viel bedeutet", sagt Harris dazu. Es sei sehr wichtig, dass eine schwarze Frau wie sie selbst "solch eine intelligente und fähige Frau" darstelle. Denn das könne andere junge Frauen inspirieren. Stellen Sie sich mal vor, wie inspirierend es erst wäre, wenn nicht die Sekretärin, sondern die Hauptfigur Identifikationspotenzial für noch mehr Menschen bieten würde.

Nicole Richie zündet ihre Haare an

So viele Stars und Sternchen teilen gewichtige politische Messages und Werbebotschaften auf Instagram. So wichtig und interessant das ist: Manchmal freut man sich über die belangslosen Postings.

In dieser Woche hat Nicole Richie so einen Instagram-Beitrag geteilt. Sie postete ein Missgeschick, das ihr zu ihrem Geburtstag passiert ist. An dieser Stelle also: Alles Gute nachträglich, Frau Richie. Wir sind gespannt auf die neue Frisur. (Ana Grujić, 24.9.2021)