Die Umsetzung scheint bisher etliche Probleme zu bereiten.

Foto: Bundesverkehrsministerium Deutschland

Seit Donnerstag haben Deutsche die Möglichkeit, ihren Führerschein und Personalausweis auf signiert auf dem Smartphone zu speichern. Die Entwicklung habe das Potenzial, den Alltag von Autofahrern deutlich zu erleichtern, sagte der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Die "ID Wallet"-App scheint allerdings mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. In vielen Fällen soll sie nicht funktionieren und unterschiedliche Fehlermeldungen produzieren, berichtet "T3n".

Für die Einrichtung benötigen deutsche Staatsbürger einen Ausweis mit aktivierter Onlinefunktion, um eine Anfrage beim Kraftfahrtbundesamt zu stellen, das wiederum überprüft, ob für Antragsteller ein Eintrag besteht. Nach Bestätigung wird dieser dann auf das Smartphone übertragen.

Wenig Anwendungszwecke

Wirklich nützlich ist die digitale Fassung des Führerscheins allerdings noch nicht. Bei Polizeikontrollen – selbst im Inland – muss das Dokument weiterhin in physischer Form vorgelegt werden. Künftig sollen entsprechende Regelungen allerdings angepasst werden. Derzeit kann man die App zum Beispiel für das Ausleihen von Carsharing-Autos nutzen, wenn Anbieter entsprechende Verfahren unterstützen.

Die Einrichtung stellt sich zudem als eher kompliziert heraus. Die App soll sperrig sein und unterschiedlichste Fehlermeldungen produzieren. Auf Github gibt es deshalb bereits ein Repository namens "IDwallet Fails", in dem laut den Berichterstattern die "schönsten ID-Wallet-Fehlermeldungen" gesammelt werden. Oft würden User nicht über die zu Beginn verlange Einrichtung einer sechsstelligen Pin hinauskommen, manch einer berichtet über Komplettabstürze.

Datenschutzbedenken

Darüber hinaus sei die App kein Open Source und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik soll nicht nach seiner Einschätzung gefragt worden sein. Zweifel hinsichtlich des Datenschutzes erhebt unter anderem die Entwicklerin Bianca Kastl, laut der die App mit mehreren Distributed-Ledger Kontakt aufnimmt. Außerdem soll sie laut Sebastian Fuhrmann zumindest mit einer privaten Azure-Instanz Kontakt aufnehmen. (red, 25.9.2021)